Wie versprochen: am zweiten Weihnachtstag waren wir mal wieder in Stein, und da habe ich ein paar Augenblicke Sonnenstrahlen eingefangen:
Monat: Dezember 2014
Wasser und Eis
Eben war ich mal wieder draußen. Ich habe den kleinen Wasserfall von gestern und das Mühlwehr aufgesucht.
Zuerst das Mühlwehr: Hier habe ich mein Weihnachtsgeschenk ausprobiert: einen ND-Filter, der das Bild um 10 Blenden abdunkelt, also die Belichtungszeit um den Faktor 1000 verlängert.




Dann habe ich mir noch mal den Wasserfall angesehen, den ich am 22. schon aufgenommen hatte, und euch gestern gezeigt habe.
Und zum Schluss noch zwei mal ein Eichhörnchen:
Weihnachten?
So sah es in meinem Umfeld unmittelbar vor Weihnachten aus:
Nach diesem ernüchternden Blick aus dem Fenster und auf die DWD-Wetterkarte, auf der ganz Schleswig-Holstein rot (Starkregenwarnung) gefärbt war, habe ich mich dann in einer Regenpause doch mal heraus getraut:
Kurze Erläuterung für die, die den Ort nicht kennen: Die Bäume im Titelbild stehen normalerweise am Ufer, die Wurzeln gucken aus dem Wasser. Und unter dem Steg im Vordergrund ist normalerweise eine Armlänge und nicht eine Handspanne bis zum Wasser. Und zu den beiden Bildern: normalerweise ist hinter dem Fluss Wiese, und kein See, der in den Fluss ausläuft.
Zum Vergleich: An dieser Stelle sah es im Winter 12/13 so aus:

Und an der Stelle aus dem Titelbild im Sommer so:

Ein kleiner Vergleich:


Zum Schluss noch ein kleines Experiment: Ich habe mal ein bisschen mit der Belichtungszeit gespielt, und die bei jedem Bild im Vergleich zum vorherigen verdoppelt. Wir fangen bei 1/6 Sekunden und F4 an, und hören bei 5s und F22 auf.
Was gefällt euch besser, die unbearbeiteten Photos hier unten, oder die stark bearbeiteten mit dem kleinen Wasserfall?
Aber die gute Nachricht: Mit dem gestrigen Einsetzen des Frostes gab es zwischen den Regenfronten auch mal Sonne.
Die Bilder von gestern, die diese Sonne zeigen gibt’s in meinem nächsten Post.
Ein Licht leuchtet auf – Weihnachten
Das sich dieses Wetter an Weihnachten blicken lässt – Frechheit!!
Um doch etwas Weihnachtsstimmung zu verbreiten habe ich mir mal eine Kerze aus der Nähe betrachtet.
Das letzte Bild ist mir besonders wichtig: für die meisten ist Weihnachten ein Fest der Freude und des Lichtes. Doch vergesst die nicht, die kein Licht sehen in der Dunkelheit, deren Licht verloschen ist, die sich an Weihnachten nicht freuen können, weil sie einsam sind, gerade einen Verwandten verloren haben, oder schlechte Nachrichten bekommen haben. Besonders denen wünsche ich ein besinnliches Fest, ein zur-Ruhe-kommen, vielleicht eine Neuentzündung des Lichtes.
Euch allen ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest.
So sehen Sieger aus!
„“Wir gratulieren Ihnen herzlich zum Gewinn des Jugendpreises“ hieß es in einem Brief, den ich vor einem Monat erhielt.
Doch zurück zum Anfang: Unsere Zeitung, die Kieler Nachrichten, beteiligt sich am deutschlandweiten Zeitungsleser-Photowettbewerb „Blende“. Dies Jahr waren drei Themen ausgeschrieben. „Die Farbe rot“ , „Der Teufel steckt im Detail – Kleines ganz groß“ und als Jugendthema „Guten Appetit“. Dennoch durfte ich auch zu den beiden Hauptthemen etwas einsenden.
Diese vier Bilder habe ich dann eingesandt:




Mit dem letzten der Bilder habe ich dann – wider Erwarten – gewonnen.
Ich habe mich riesig gefreut, als der Brief vor einem Monat hier eintrudelte. Erstmals an so einem Wettbewerb teilgenommen, und gleich gewonnen. Sehr gefreut hat mich das Lob der Jury, neben Bildaufbau und gedeckter Farbgebung sei besonders die Doppeldeutigkeit von bitterem Ernst und Humor aufgefallen.
Darüber hatte ich mir gar keine Gedanken gemacht. Ich hatte nur gerade die Kamera in der Hand und sah das . Dazu habe ich auch noch zig langweilige Hühnchenbilder gehabt.
Die Aufnahme entstand in der Nähe des Bodensees. Dort gibt es ein Freilichtmuseum namens „Campus Galli“. Dort wird versucht, mit mittelalterlichen Methoden eine Stadt nach dem Klosterplan von Sankt Gallen aufzubauen. Zur experimentellen Archäologie gehörte in diesem Fall auch das Leben auf mittelalterliche Weise. Beim Zimmermann lebten einige Hühner, die zwischen seinen Holzspänen herumpickten. Diese waren an den Anblick des Hauklotzes gewohnt.
Aber ich kann euch beruhigen: als wir das Museum nach dem Mittagessen verließen, waren keine Spuren einer Schlachtung zu sehen. Ich konnte die Hühner zwar nicht zählen, aber ich denke, es hat überlebt.
In der Dunkelkammer
Mehrfach habe ich hier schon Erzeugnisse aus der Dunkelkammer gezeigt, jetzt habe ich mal in der Dunkelkammer photographiert.
Meine Privat-Dunkelkammer ist etwas kleiner, aber im Moment nutze ich vor allem diesen Arbeitsraum in der Max-Planck-Schule in Kiel. Im zweiten Bild ganz rechts ist mein Arbeitsplatz. Das Gerät an meinem Arbeitsplatz nennt man Vergrößerer. Ähnlich einem Dia-Projektor projiziert er das negative Bild auf ein Stück Photopapier. Dieses Papier wird dann entwickelt, und zeigt danach ein Negativ vom Negativ. Also ein Positiv.
Zum Entwickeln dient das große Waschbecken in der Mitte. Dort befinden sich (im oberen Bild von hinten nach vorne, im unteren von vorne nach hinten) verschiedene Bäder. Zuerst der Entwickler. Darin werden die Silberkristalle der photoempfindlichen Schicht zur Reaktion angeregt, das Bild wird sichtbar. Danach wird dass Bild mit Wasser gereinigt, um die Chemikalien nicht zu schnell zu verschmutzen, und dann in ein Stopp-Bad gelegt. Wie der Name sagt, stoppt dies den Entwicklungsvorgang. Dann wieder Wasser, und dann wird das Bild fixiert. Das Fixierbad wäscht alle Silberkristalle, die noch nicht reagiert haben, heraus, damit das Bild danach nicht mehr reagiert, wenn es dem Licht ausgesetzt wird. Zum Schluss geht es in ein letztes Bad, in dem unter fließendem Wasser alle Chemikalien-Reste beseitigt werden. Danach wird das Bild getrocknet.
Taizé – Kirche und Kapelle
Zum Schluss noch ein Bild vom Anfang: Diese Kirche gehörte zum Anfang des Klosters Taizé:
Es ist die alte Dorfkirche des eigentlichen Dorfes. Ein kleiner, dunkler Raum. Heute ebenfalls ein Ort der Stille.
Ganz zum Schluss noch mein Lieblingsplatz:
Die Kapelle an der Quelle.
Wenn ihr hier genau auf den oberen rechten Teil achtet, der ist etwas merkwürdig, zwei mal nebeneinander belichtet. Das kommt daher, dass ich nachbelichten musste. Das heißt, ich habe den Bereich noch länger als den Rest des Bildes aufs Photopapier projiziert. Damit das keine unschönen Kanten gibt muss ich das Papier, das ich zum Abschatten darüber halte die ganze Zeit bewegen. Dabei habe ich leider das Photopapier etwas verschoben. Dies sieht man dann an den Ästen.
Taizé – an der Quelle
Endlich komme ich mal wieder zum scannen. Diesmal sind die Bilder auf anderem Papier belichtet worden.
Bei den bisherigen Posts habe ich auf Ilford Multigrade matt gearbeitet,
Jetzt auf festgraduiertem Work-Papier (Hochglanz).
Wenn ihr zum technischen Ablauf noch weitere Fragen habt, dann schreibts in die Kommentare.
vielleicht gibt’s bald auch noch einen Post über die Dunkelkammer.
Die Quelle ist ein Ort der Stille. Hier kann man in Stille spazieren und nachdenken. Auch lesen oder schreiben. Dort zu spazieren, oder zu sitzen, ist etwas ganz anderes als die Stille in der Kirche.
Es fällt einem viel leichter, zu schweigen und zu denken. Umgeben von der Schöpfung wirkt die Stille nicht so bedrückend, wie in der Krypta beispielsweise.
Nächsten Sonntag gibt’s dann noch die kleine Dorfkirche, mit der alles anfing und die Kapelle an der Quelle.
Adventsgedicht
Wie versprochen heute mein liebstes Adventsgedicht. Es ist immer die richtige Antwort, sollte ein Deutschlehrer einen Weihnachtlichen Gedichtvortrag verlangen. Leider ist mein Mikrophon defekt, sonst hätte ich es euch gerne vorgetragen, so müsst ihr euch mit einer Abschrift zufriedengeben.
Advent
Vicco v. Bülow alias Loriot
Es blaut die Nacht, die Sternlein blinken,
Schneeflöcklein leis herniedersinken.
Auf Edeltännleins grünem Wipfel
läuft sich ein kleiner weißer Zipfel.
Und dort vom Fenster her durchbricht
den dunklen Tann ein warmes Licht.
Im Forsthaus kniet bei Kerzenschimmer
die Försterin im Herrenzimmer.
In dieser wunderschönen Nacht
hat sie den Förster umgebracht.
Er war ihr bei des Heimes Pflege
seit langer Zeit schon sehr im Wege.
So kam sie mit sich überein:
am Niklasabend muß es sein.
Und als das Rehlein ging zur Ruh‘,
das Häslein tat die Augen zu,
erlegte sie direkt von vorn
den Gatten über Kimm und Korn.
Vom Knall geweckt rümpft nur der Hase
zwei-, drei-, viermal die Schnuppernase
und ruhet weiter süß im Dunkeln,
derweil die Sternlein traulich funkeln.
Und in der guten Stube drinnen
da läuft des Försters Blut von hinnen.
Nun muß die Försterin sich eilen,
den Gatten sauber zu zerteilen.
Schnell hat sie ihn bis auf die Knochen
nach Waidmanns Sitte aufgebrochen.
Voll Sorgfalt legt sie Glied auf Glied
(was der Gemahl bisher vermied) -,
behält ein Teil Filet zurück
als festtägliches Bratenstück
und packt zum Schluß, es geht auf vier,
die Reste in Geschenkpapier.
Da tönt’s von fern wie Silberschellen,
im Dorfe hört man Hunde bellen.
Wer ist’s, der in so tiefer Nacht
im Schnee noch seine Runde macht?
Knecht Ruprecht kommt mit goldnem Schlitten
auf einem Hirsch herangeritten!
He, gute Frau, habt ihr noch Sachen,
die armen Menschen Freude machen?
Des Försters Haus ist tiefverschneit,
doch seine Frau steht schon bereit:
Die sechs Pakete, heil’ger Mann,
’s ist alles, was ich geben kann.
Die Silberschellen klingen leise,
Knecht Ruprecht macht sich auf die Reise.
Im Försterhaus die Kerze brennt,
ein Sternlein blinkt – es ist Advent.