Etwa einen Monat ist es her, dass ich mich das letzte mal gemeldet habe. Ähnlich alt sind auch die Bilder, die ich euch heute zeigen will: Ein Frühlingspaziergang an der Parthe in Leipzig:
Tiere
Vor dem Fenster
Ich wohne am Rande der schönen Stadt Leipzig, aber definitiv noch recht städtisch. Trotzdem habe ich den ein oder anderen tierischen Gast regelmäßig vor dem Fenster. Heute ein paar Eindrücke, über welche Gäste ich mich letzte Woche sehr gefreut habe:
Eichelhäher Star Star Hummel und Tagetes
Auch in der Stadt lohnt sich der Blick aus dem Fenster, im Park in die Bäume und so weiter. Natur lässt sich nicht nur in den Wäldern und Feldern finden. Haltet die Augen offen!
Pramort – Naturschutzgebiet auf Zingst
Ich melde mich mal wieder zurück: Ein Uni-Praktikum auf Zingst gab neben der fachlichen Arbeit, zu der es auch noch Bilder geben wird, die Chance, die Boddenlandschaft ausführlich zu besuchen. Ein paar Eindrücke vom Pramort habe ich hier:
Rotwild im Bodden Landschaft mit Wildschwein, Austernfischer und Segelyacht
Sehr erschreckt hat mich der Zustand der Dünenwälder, die zum Teil großflächig abgestorben waren. Die genaue Ursache dafür ist mir aber nicht bekannt. Als Photograph sehr genossen habe ich, dass die Schwalben sich ausgerechnet die Beobachtungshütten zum Nistplatz auserkoren haben. Das hat tolle Aufnahmen ermöglicht.
Baby-Elefant und andere Zoo-Bewohner
Nach langer Zeit mal wieder ein Besuch im Leipziger Zoo.
Gast zur Fütterung: Die Graureiher schnorren sich durch. Detail der alten Bärenburg
Als neuen Zoo-Bewohner möchte ich euch ein Jungtier vorstellen: Das ganze Frühjahr über ließ sich in den Regional-Medien das Drama um den jungen Elefantenbullen verfolgen: Die Mutter kümmerten sich nicht um ihr Kind, die beiden Tanten mussten erst schrittweise an ihr neues Herdenmitglied gewöhnt werden. Beim regelmäßigen Auslauf merkt man dies dem Bullen schon noch an: Seine Bezugspersonen sind in erster Linie die Tierpfleger:
Aber es leben natürlich noch weit mehr Tiere im Leipziger Zoo:
Ein Afrikanischer Haushahn Kronenkraniche in der „Savanne“ Das Okapi ist ein Verwandter der Giraffe, der jedoch im Urwald zuhause ist Wasserfrösche und andere Amphibien leben in den Kanälen und Wassergräben des Zoos. Pampas-Hasen Rote Sichler
Was klopft denn da?
Ich hatte am letzten Wochenende die Chance, die Funktionsweise eines Spechts zu dokumentieren:
Mit diesem Eindruck aus dem Leipziger Umland möchte ich euch beruhigen: Ich lebe noch!
Tagebau bei Leipzig oder „Wo kommen diese Seen her“
Ich lebe noch. Und ich habe Bilder für euch: Südlich von Leipzig gibt es einige Seen, von denen ich euch auch schon das ein oder andere Bild gebracht habe. Schaut man sich eine Landkarte aus dem 19. Jahrhundert an, sieht man noch keinen dieser Seen. Nur ein paar Flüsse, die sich durch eine Auenlandschaft ziehen. Zwischen Flussauen und Seen lag noch eine dreckigere Epoche: Der Kohletagebau prägte diese Landschaft, die heute mit Kiesstränden und Birkenwäldern ein bisschen an Skandinavische Seen erinnert. In einem kleinen Freilichtmuseum haben die großen Maschinen, die Dörfer und Wälder fraßen, überlebt.
Mannsgroß ist jedes der Kettenglieder. Der Absetzer ist für die geordnete Verteilung des Abraumes zuständig
Die einstigen Kohlegruben und Abraumhalden sind heute zu einem neuen Lebensraum geworden.

Relikte der Kohleförderung
Etwas düstere Bilder habe ich vom zweiten Tag unserer Wandertour. Eine knappe Fußstunde von der Hütte entfernt, fanden wir die alte Siedlung Colesbukta vor, ehemals Verladestation und Unterkunft für die Minen im benachbarten Grumant. Eine Feldbahn stellte früher die Verbindung dar.
Wenn euch die Geographie interessiert, schaut mal auf diese Webseite: https://toposvalbard.npolar.no/
Die Ruinen wurden von verschiedenen Tieren zurückerobert: Meerstrandläufer sitzen in Scharen am Kiesstrand und stärken sich nach der Brut und Aufzucht für den Flug nach Süden.
Seltener zu besuch sind durchziehende Kanadagänse.
Kohlebergbau auf Svalbard war unter russischer Federführung ein lukratives Geschäft, doch in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts sanken die Erträge und der Aufwand rentierte sich nicht mehr. Heute wird noch Kohle abgebaut für den Eigenbedarf der Siedlungen, was aufwändigen Import von Brennstoffen vermeidet. Die Russischen Siedlungen und Bergwerke werden vor allem aus geopolitschen Gründen weiterbetrieben. Sollten sich wertvolle Rohstoffe auf der Insel unter norwegischer Flagge finden, so haben die russischen Firmen noch immer den Fuß in der Tür.
Auch militär-strategisch ist der Ort von nicht geringer Bedeutung. Im zweiten Weltkrieg befanden sich hier stark umkämpfte Stellungen der deutschen Wehrmacht: Spitzbergen bietet mit vergleichsweise warmem Klima und guter Infrastruktur für jeden, der Interessen in den Polargebieten hat, einen guten Ausgangspunkt. Auch für das (See-)Wetter unserer Breiten sind Informationen aus dem Gebiet Svalbards nicht zu verachten.
Nach all den zerstörerischen Eindrücken wenden wir uns mal lieber unserem Nachtquartier zu.
Die Hütte am Kap Laila – übrigens ebenfalls von Russen erbaut und gepflegt – steht direkt auf den Klippen am Ufer und bietet so eine tolle Aussicht auf den sehr lange andauernden Sonnenuntergang. Zu dieser Zeit um die Tag-Nacht-Gleiche nähert sich die Sonne in einem Winkel von ungefähr 10 Grad dem Horizont.
[Anmerkung: Normalerweise ist es gute Sitte, bei Urbex-Photos den Ort nicht zu verraten, um Vandalismus vorzubeugen. Ich sehe bei den Bildern auf Svalbard davon ab, da es einem Touristen nicht möglich ist, die Orte ohne geführte Tour aufzusuchen, und alle, die diese Möglichkeiten haben, um diese Orte wissen.]
Nordlands Straßen in Eis und Schnee
Nordlands Straßen in Eis und Schnee jagen die Einsamkeit.
Lockten fort von Meer zu Meere,
säumten Fjord und kahle Schäre,
glitten an den stillen See.
Wir hofften auf den Straßen des Nordlands.
(J.Sesselmann – mayer)
Nachdem uns die Vorfreude wochenlang die Füße jucken ließ, ist es nun so weit: eine Wanderung ins 50km entfernte Barentsburg wurde in Angriff genommen.
Drei Tage sollte dieses Unterfangen nachher dauern.
Hier haben wir dann die Nacht verbracht: in der (halbwegs) eisbärensicheren Hütte mit Holzofen und Kochgeschirr wurde Abendessen gemacht und Wasser für den nächsten Tag abgekocht.
Das Vorfinden gut gepflegter, offener Hütten hat mich sehr gefreut. Es gibt wenig besseres, als nach langer Wanderung ein Dach über dem Kopf zu finden, Feuerholz und Axt und ein Bett. Jeder Wanderer stellt sicher, dass für die nächsten Gäste genug Holz da ist, hinterlässt eine Notiz im Hüttenbuch und läuft am nächsten Tag weiter. Ob solche Hütten auch in Deutschland funktionieren würden? Ich werde es mir im nächsten Jahr in der sächsischen Schweiz mal ansehen.
Kleiner Spaziergang nach Longyearbyen.
Da ich auf der heutigen Wanderung keine Zeit bekam, Bilder zu machen, hier nun ein paar Eindrücke aus Longyearbyen.
Auf dem Heimweg traf ich ein paar Rentiere, die, wie hier am alten Friedhof, mitten durch die Stadt laufen. Sie hatten es recht eilig, weiter zu kommen, und waren dafür, dass wir uns mitten in der Stadt eigentlich sicher sein sollten, was Eisbären betrifft, recht nervös. Die Ursache lief bald darauf hoch erhobenen Hauptes stolz über die Straße: Ein stattlicher Rentier-Bulle.
Nun, stattlich heißt bei Rentieren in Svalbard, dass sie vielleicht einen guten Meter Rückenhöhe erreicht haben.