Wildnis in der Stadt

Zu Hause im Plattenbauviertel bin ich immer wieder fasziniert von der Wildnis direkt in er Stadt.

Abendstimmung im Plattenbau-Viertel
Abendstimmung im Plattenbau-Viertel

Leipzig ist insgesamt sehr grün durch die Flußauen, die sich durch die Stadt ziehen.

Haltet den Dieb! Hier ging mal wieder die Nahrung flöten.
Haltet den Dieb! Hier ging mal wieder die Nahrung flöten.

Das Zusammenspiel von Mensch und Natur hat es mir angetan: Die Stadt wurde um die Flussauen herum geformt, alte Schlossparks, Bahndämme und wilde Feuchtwiesen wechseln sich ab.

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Flussaue

Kameratransport oder: DEN Rucksack gibts nicht.

Vor kurzem schrieb Paleica einen langen Beitrag über ihre Suche nach einem idealen Kamerarucksack. Da ich auch länger danach gesucht habe, und ihn wohl nie finden werde, möchte ich euch da auch ein wenig Hilfe oder Gedankenanstöße mitgeben und freue mich auf eure Tipps und Tricks.

Dieser Beitrag ist nicht gesponsort oder durch Kooperationen zustande gekommen.

Photorucksack für den Outdoor-Gebrauch

Zu Anfang hatte ich einen kleinen No-Name Rucksack, dessen Vorteil eines Innenraumes aus zwei Fächern dadurch kompensiert wurde, dass das untere zum Rücken hin aufging und daher in der Mitte des Rückens ein waagerechter Reißverschluss lief. Unbequem. Schmerzhaft.

Der Rücken ist gearbeitet wie bei einem Wanderrucksack.

Nach dem Kauf meines großen Teles entschied ich mich für den Tamrac Expedition 7. Bauart und Begurtung sind bei den Wanderrucksäcken entlehnt. Die sehr mittig angesetzten Hüftflossen lassen einem, wenn man die Lastkontrollriemen offen lässt, viel Bewegungsfreiheit, und wenn man sie festzieht, geben sie dem Rucksack gut Halt.

Das Modell ist sehr wetterfest gearbeitet, weist in diesem Punkt aber erste Schwächen auf: Da direkt unter der Außenhaut die Polster sitzen, können diese sich leicht vollsaugen, wenns doch mal zu viel Regen wird. Ebenso die Polster an Rücken und Gurten.

Haupt-RV abgedeckt, weitere verschweißt.

Die Front(mit Stativ drauf) muss zum Öffnen komplett abgeklappt werden. Im Deckel ist ein Laptopfach, das Stativ wird mittig darauf platziert.  D20161120_1327-2as ist  gut für die Balance und man kann ein etwas zu hohes Stativ mit dem Kopf vor Verhaken schützen. Daneben sind noch zwei kleine Schnellzugriffsfächer für Akkus, Speicherkarten usw.:

Jetzt das ABER: Das ist ein reiner Photorucksack. zwar kann man mit dem Tamrac-Eigenen „Strap-Accessory-System“ Anbauteile an den Seiten, auf den Hüft- und Schultergurten anbringen (mache ich gerne, aber nicht mit deren Taschen, die sind zu teuer), aber der Innenraum ist nicht für anderes Gepäck konzipiert:

20161120_1331 Eine Trinkflasche kann man je nach Bestückung mit Objektiven noch platzieren, Brotdose passt ins Laptopfach und Karte und Kompass geht immer irgendwie. Aber schon wenn dazu noch die Erste-Hilfe-Tasche kommt, wirds knapp. Und wenn man den Rucksack umbaut wirds nicht besser, ich habe es ausprobiert, den für eine Übernachtung

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Umgebaut

im Gelände zu packen: Man kann nichts dran festmachen und Lebensmittel neben der Kamera? Ich weiß nicht so recht.

 

Das sah dann so aus:

 

 

 

 

 

 

 

 

Alternative: Selbstgebaute Kombination

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Aus verschiedenen Grünen habe ich mir noch einen kleinen Wanderrucksack besorgt gehabt:  Fjell Räven Kajpak, 38 Liter.

Blick von oben in den Rucksack.
Blick von oben in den Rucksack.

Kurzer Hand wurde er zum Photorucksack umfunktioniert: Der Originalköcher vom Tele und eine kleine Kameratasche passen nebeneinander ganz oben in die Öffnung, also ein Tele, Kamera (ohne Batteriegriff) und zwei kleine Objektive können ohne Probleme mit. Die Trinkflaschennetze außen bieten mit den Kompressionsriemen guten Halt fürs Stativ (Trinkflasche als Gegengewicht) oder die Wanderstock-Fixierungen für ein Einbein.

Da die Kamera gut eingepackt ist, habe ich auch keine Angst mit Lebensmitteln im20161120_1358 Rucksack. In diesem Beispiel ist das Hauptfach so gefüllt gewesen: Oben den Tele-Köcher und meine „Crumpler Camera Case Base M“ Tasche für die Kamera. unten drunter die Erste-Hilfe-Tasche und zwei selbstgenähte Taschen (blau), die genau die Form haben, die es braucht, um die Kamera-Ausrüstung ganz oben zu halten(Bild rechts). Großer Vorteil: Das System ist flexibel: Ich kann die kleine Kameratasche lose mitnehmen, die Beladung anpassen usw. Wanderrucksack-Typisch kann man den Deckel noch nach oben verschieben, 20161120_1357was etwa 20cm Gewinn bringt (Bild links) und außen alles vollhängen (ein Rucksack ist erst voll, wenn man ihn unter der Beladung nicht mehr sieht). Achten solltet ihr bei einem Wanderrucksack dieser Größe auf die Begurtung: bei kleineren Rucksäcken (bis 30l) sind oft keine ordentlichen Hüftflossen verbaut, was das Tragen von viel Gewicht unbequem macht. Und schaut auf die Kleinigkeiten: Die beiden Taschen auf der Hüftflosse sind 20161120_1401für Taschenmesser, Kompass, Fahrkarte, Polfilter u.ä. sehr gut geeignet. Eine Pfeife am Brustriemen ist auch nicht schlecht.

Leider passen die Taschen nicht ganz, wie sich in der Aufsicht oben links erkennen lässt. ich überlege daher noch, den Deckel des Objektivköchers abzuschneiden.

So eine Kombi lässt selten einen Schnellzugriff zu, aber da ich häufig auch nur mit umgehängtem Tele, WW oder Makro in der Hosen bzw. Gürteltasche und Einbeinstativ am Gürtel losziehe, hänge ich in spannendem Gebiet einfach den Inhalt der Photo-Taschen außen an Rucksackgurte, Schultern usw. Den Kameragurt kann man gut unter dem Brustriemen sichern und die Stativschelle des Teles am Hüftgurt „einhängen“.

Praktischer Weise passt der Crumbler auch in meine Fahrrad-Lenkertasche, sodass ich auch eine gute Transportmöglichkeit auf dem Rad habe.

 

Letztendlich kann also auch ich nicht die Eierlegende Wollmilchsau präsentieren, jeder Photograph hat andere Ansprüche an Ausrüstung (photographisch und zum überleben), jede Tourplanung erfordert andere Logistik, diese beiden Optionen haben sich bei mir als Alternativen bewährt.

Was sind eure Transportlösungen? Mein Hauptkriterium ist, dass ich all mein Gepäck selbst auf einmal tragen kann (bzw. mein Fahrrad es trägt), selbst wenn ich nicht wandern gehe, da ich kein Auto habe.

 

Kälte und Schlammwetter

Zehn Tage ists her, da wars hier klirrend kalt, was mich aber nicht abhielt, mit dem ersten Sonnenstrahl in die Stiefel zu steigen und loszuziehen:

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Morning has broken,
Morning has broken,
like the first morning.
like the first morning.

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Mitten in der Stadt – direkt bei mir um die Ecke, liegt dieser Baggersee am Rande einer Flussaue, Die Sonne ging zwar erst gegen acht auf, trotzdem war hier kein Mensch.

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Immer wieder finde ich es schön, die Sonne aufgehen zu sehen, es ist die schönste Tageszeit für Photos, finde ich. Meist weniger los, als beim Sonnenuntergang, Nebel überm Wasser…

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Auf dem Rückweg vom Morgenspaziergang traf ich noch den Freund hier an:

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Inzwischen ist es wieder wärmer – aber nicht unbedingt schöner – geworden:

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Morgengymnastik

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Erinnert ihr euch noch an die Krähe mit der Nuss? Der Eichelhäher gehört auch zu den Rabenvögeln, und der Futterneid ist genau so groß:20161120_1109-2

 

Laesø und Anholt

Die letzten Bilder meiner Norwegen-Reise schlummern noch auf meiner Festplatte:

Etwas Seegang schafft Abwechslung auf der Kreuz nach Laesø.
Etwas Seegang schafft Abwechslung auf der Kreuz nach Laesø.

Für einen kleinen Spaziergang über Laesø blieb noch Zeit: 

 

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Touristenattraktionen weit und breit.
Touristenshops weit und breit.

Der Badestop auf dem Weg nach Anholt, war nur etwas für mutige: Ohne Taucherbrille oder Ausguck an Deck wäre es zu unangenehmen Überraschungen gekommen: Die Nesselfäden dieses Exemplares haben nur um 10cm meine Brille verfehlt…

 

Etwas Spannung beim Baden.
Etwas Spannung beim Baden.

Auf Anholt stand eine Wanderung zu den Seehundbänken an, von deren Bewohnern ich euch aber leider keine brauchbaren Aufnahmen mitbringe.


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Ziel der Wanderung: Leuchtturm Anholt.
Ziel der Wanderung: Leuchtturm Anholt.

Auf dem Weg nach Aarhus dann noch eine letzte Nachtwache. Sonnenuntergang, Meeresleuchten, das leise Gurgeln an der Bordwand singt und wiegt einen in den Schlaf…

Letzte Nacht unter Segeln.
Letzte Nacht unter Segeln.

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Ein letzter Badestop gibt mir die Gelegenheit, euch die Lovis noch einmal in voller Schönheit zu zeigen. Bitte entschuldigt den Wassertropfen 😉

Nussknacker

Vor meinem Fenster steht eine große Linde. In er Umgebung leben viele Krähen. Eine davon kam mich vor ein paar Tagen besuchen:

Darf ich vorstellen: Krähe mit Walnuss
Darf ich vorstellen: Krähe mit Beute

Was macht man denn, um an den Inhalt dieser Beute zu gelangen?

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Mit Schnabel und Krallen wird die Nuss bearbeitet.

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Vielleicht hilft eine Astgabel als Schraubstock?

Immer aufpassen!
Immer aufpassen!
Vielleicht will einem ja wer die Beute abnehmen?
Vielleicht will einem ja wer die Beute abnehmen?

Und richtig: in dem Moment, als ich die Kamera kurz absetzte flog vom Hausdach eine zweite Krähe an und jagt der ersten die Nuss ab. Grmpf.

 

Neue alte Kamera

Meine Kamera-Sammlung hat Zuwachs bekommen:

De Nikon FM mit STandard-Objektiv
De Nikon FM mit Standard-Objektiv

Ein analoger, vollmechanischer Klassiker. Bis auf eine Knopfzelle für die Belichtungsmessung enthält diese Kamera kein bisschen Elektrik. Die komplette Bedienung erfolgt mechanisch, Schmiermittel braucht die leichtgängige Mechanik keine, sodass diese Kamera sehr robust gegenüber Feuchtigkeit und Temperaturschwankungen ist.

Ein erster Film wird im Moment durchgezogen, bald zeige ich euch Ergebnisse.

 

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Rote und schwarze Markierung am Auslöser: Sperre.
Rote und schwarze Markierung am Auslöser: Sperre.

Ein paar Merkmale späterer digitaler Nikons findet man hier auch schon: Der Drehring um den Auslöser, der später zum einschalten dient, ist hier schon als Auslöser-Sperre vorhanden.

Blick durch den Sucher
Blick durch den Sucher

Einen kleinen Einblick in die Bedienung solcher Kameras möchte ich euch mit diesem Bild durch den Sucher geben: Oben das kleine Fenster zeigt die eingestellte Blende, der Kreisbogen links die Belichtungszeit. rechts (+, °, -) ist die Belichtungsmessung angezeigt. Die Kreise in der Mitte dienen der Scharfstellung: Ganz in der Mitte sieht man, dass zwei Kreishälften zu einander verschobene Bilder anzeigen. Dies sogenannte „Schnittbild“ ist m.E. die beste Hilfe beim Scharfstellen. Wenn die Bildhälften Deckungsgleich sind, ist das Bild scharf. drum herum der nächste Kreis funktioniert ähnlich, er legt zwei Bilder verschoben übereinander. darum der Kreis und die ganze Mattscheibe ist viel „matter“ als bei heutigen digitalen, d.h. nur bei wirklich guter Scharfstellung sieht das Bild scharf aus.

Auch für digitale Kameras gibt es Schnittbild-Scheiben zum nachrüsten. Das würde ich allerdings erst NACH Garantieablauf selber machen 😉