Kriecht der Frühling wieder

… langsam in das Städtchen, wärmt die Backsteinmauer hinter der Fabrik.

Es sind Bilder aus dem Januar, aber sie sehen nach Frühling aus: eine alte Fabrik im Leipziger Osten. Das Fabrikgebäude sind neben der frisch sanierten Fabrikantenvilla die letzen Überreste einer über 150 Jahre langen Geschichte des Maschinenbaus im Leipziger Osten, Karl Krause baute hier 1873 eine große Fabrik zum Bau von Druckmaschinen. Krauses Firma, die auch eigene Eisengießereien besaß, trug zur Industrialisierung des Buchdruck-Gewerbes bei. Nach dem zweiten Weltkrieg ist ein Großteil der Maschinen als Reparationsleistung nach Russland gebracht worden. 1948 enteignet wurde die alte Fabrik Teil des VEB Buchbindereimaschinenwerke. 1994 wurde das Areal der inzwischen geschlossenen Firma größtenteils eingeebnet.

Krause wird als sehr sozialer Fabrikbesitzer skizziert: Werksküche, Bibliothek, Schwimmbad und Sozialleistungen für seine Arbeiter, wie auch einen eigenen Sanitätsdienst hat er in seiner Firma eingerichtet.

Das alte Eisenbahnviadukt, dass in bälde in einen Park und Fahrradweg umgewandelt werden soll, führt im großen Bogen um die Stadt. So führt der Bahndamm auch zu der alten Fabrik.