In der Dunkelkammer

Mehrfach habe ich hier schon Erzeugnisse aus der Dunkelkammer gezeigt, jetzt habe ich mal in der  Dunkelkammer photographiert.

20141210_1830

20141210_1833

 

Meine Privat-Dunkelkammer ist etwas kleiner, aber im Moment nutze ich vor allem diesen Arbeitsraum in der Max-Planck-Schule in Kiel. Im zweiten Bild ganz rechts ist mein Arbeitsplatz. Das Gerät an meinem Arbeitsplatz nennt man Vergrößerer. Ähnlich einem Dia-Projektor projiziert er das negative Bild auf ein Stück Photopapier. Dieses Papier wird dann entwickelt, und zeigt danach ein Negativ vom Negativ. Also ein Positiv.

Zum Entwickeln dient das große Waschbecken in der Mitte. Dort befinden sich (im oberen Bild von hinten nach vorne, im unteren von vorne nach hinten) verschiedene Bäder. Zuerst der Entwickler. Darin werden die Silberkristalle der photoempfindlichen Schicht zur Reaktion angeregt, das Bild wird sichtbar. Danach wird dass Bild mit Wasser gereinigt, um die Chemikalien nicht zu schnell zu verschmutzen, und dann in ein Stopp-Bad gelegt. Wie der Name sagt, stoppt dies den Entwicklungsvorgang. Dann wieder Wasser, und dann wird das Bild fixiert. Das Fixierbad wäscht alle Silberkristalle, die noch nicht reagiert haben, heraus, damit das Bild danach nicht mehr reagiert, wenn es dem Licht ausgesetzt wird. Zum Schluss geht es in ein letztes Bad, in dem unter fließendem Wasser alle Chemikalien-Reste beseitigt werden. Danach wird das Bild getrocknet.

 

 

Taizé – Kirche und Kapelle

Zum Schluss noch ein Bild vom Anfang: Diese Kirche gehörte zum Anfang des Klosters Taizé:

Klein-Dorf-Kirche-außen

 

Es ist die alte Dorfkirche des eigentlichen Dorfes. Ein kleiner, dunkler Raum. Heute ebenfalls ein Ort der Stille.

 

Ganz zum Schluss noch mein Lieblingsplatz:

Die Kapelle an der Quelle.

Klein-Waldkappelle(Abwedeln)

 

 

Wenn ihr hier genau auf den oberen rechten Teil achtet, der ist etwas merkwürdig, zwei mal nebeneinander belichtet. Das kommt daher, dass ich nachbelichten musste. Das heißt, ich habe den Bereich noch länger als den Rest des Bildes aufs Photopapier projiziert. Damit das keine unschönen Kanten gibt muss ich das Papier, das ich zum Abschatten darüber halte die ganze Zeit bewegen. Dabei habe ich leider das Photopapier etwas verschoben. Dies sieht man dann an den Ästen.

Taizé – an der Quelle

Endlich komme ich mal wieder zum scannen. Diesmal sind die Bilder auf anderem Papier belichtet worden.

Bei den bisherigen Posts habe ich auf Ilford Multigrade matt gearbeitet,

Jetzt auf festgraduiertem Work-Papier (Hochglanz).

Wenn ihr zum technischen Ablauf noch weitere Fragen habt, dann schreibts in die Kommentare.

vielleicht gibt’s bald auch noch einen Post über die Dunkelkammer.

 

Die Quelle ist ein Ort der Stille. Hier kann man in Stille spazieren und nachdenken. Auch lesen oder schreiben. Dort zu spazieren, oder zu sitzen, ist etwas ganz anderes als die Stille in der Kirche.

Es fällt einem viel leichter, zu schweigen und zu denken. Umgeben von der Schöpfung wirkt die Stille nicht so bedrückend, wie in der Krypta beispielsweise.

Klein-Spinnennetz

Klein-Treppe1

Klein-Weg1

Klein-Wasserfall-Quelle

 

 

Nächsten Sonntag gibt’s dann noch die kleine Dorfkirche, mit der alles anfing und die Kapelle an der Quelle.

TGV-Brücke

So endlich habe ich wieder ein paar Scans fertig.

Heute möchte ich euch den TGV zeigen.

Wir standen auf einer Brücke, die über die Gleise führte. Die Strecke ist schon beeindruckend: Die Brücke und die gesamte Strecke ist mit einem ca. 3m hohen Zaun gesichert, an dem Warnschilder angebracht sind, die auf eine elektronische Überwachung hinweisen, die den Zugverkehr lahmlegt und einen Polizeieinsatz auslöst, sollte man den Zaum übersteigen.

Wenn man dann auf der Brücke steht und der Zug rauscht mit über 400 km/h unter einem hindurch, bebt alles.

Hier habe ich vier Bilder von euch. Die ersten drei (von oben links im Uhrzeigersinn) sind im Abstand von ca. 1/3 Sec entstanden. Das letzte Bild ist eine analoge Nachbearbeitung des dritten Bildes. Eine sogenannte Pseudo-Solarisation: Das fast ausentwickelte Bild wird noch einmal dem Licht ausgesetzt, bevor es fixiert wird. Dabei entsteht so ein Ergebnis.

2014-11-16_TGV

 

 

Frisch von der Leine – Erste Taizé-Bilder

So. Direkt aus der Trocknung in den Scanner. Erste Vergrößerungen aus Taizé.

Ich habe auf Ilford Delta 100 Photographiert. Das Ganze mit Rodinal 1+50 entwickelt. Die Abzüge sind auf Ilford multigrade mit Tetenal Eukobrom entstanden.

 

Heute erstmal ein paar Aufnahmen vom äußeren Gelände. Ungefähr der erste Eindruck, den Ich gewann.Tor1klein

 

Taizé ist ein kleiner Ort in Frankreich.vor fast 75 Jahren kam Roger Schütz als Junger Mann hierher. Um ihn versammelten sich religiös motivierte Menschen. So gründeten diese Männer eine Bruderschaft, ähnlich einem Klosterorden. Diese Bruderschaft, die Communauté de Taizé, wuchs und wuchs. Heute besteht sie aus ca. 100 Brüdern. Den Sommer über sind Jugendliche eingeladen, eine Woche auf dem Hügel zu verbringen, auf dem die Bruderschaft lebt. Die Jugendlichen nehmen an den drei Gebeten am Tag teil, diskutieren über Bibeltexte und die Bedeutung Gottes für das eigene Leben. Zusätzlich gibt es Orte, um in Stille nachzusinnen. Außerdem müssen die Jugendlichen selber mitarbeiten: Um die Verpflegung der mehreren tausend Jugendlichen, die sich im Sommer gleichzeitig in Baracken und Zelten auf dem Hügel befinden zu bewältigen, entsteht viel Arbeit:  Es muss gekocht, Essen ausgegeben und gespült werden. beim Verkauf der Produkte, die die Brüder herstellen ist Hilfe nötig… All diese Aufgaben werden von den Jugendlichen durchgeführt.

Trotzdem bleibt viel Zeit zum Singen, Spielen und reden. Man lernt Jugendliche aus allen Ländern der Welt kennen.

 

 

 

Exposition1klein

Kirche-aussen1klein

 


Tüurmchen1-klein

Baracke1klein

 

 

 

 

Und hier noch ein Beispiel, wie man’s nicht machen soll: Kratzer auf dem Negativ und Chemikalienspuren auf den Abzügen…

Dach-schlecht

Seid gespannt

So ich bin zurück aus Taizé – was das ist erzähl ich euch Sonntag, wenn die Bilder fertig sind. Da aber die Filme noch auf der Leine hängen, möchte ich euch kurz erläutern, wie analoge Fotographie funktioniert.

Ein Film besteht aus einer Trägerfolie, auf die eine silberhaltige, lichtempfindliche Schicht aufgebracht wurde. In der Kamera wird dieser dann Bild für Bild belichtet. würde man den Film danach herausziehen und ansehen, würde man keinen Unterschied erkennen. Zunächst muss der Film entwickelt werden. dazu wird der Film in einem Licht-dichten Sack, der zwei Löcher für die Arme hat – genannt Wechselsack – aus der Filmpatrone geholt und in einen Entwicklungstank gelegt. Dies ist ein Gefäß, in dem 1-5 Filme im Dunklen entwickelt werden können, da zwar die Chemikalien hinein und heraus können, aber kein Licht ins innere fällt. Nun wird der Film zuerst entwickelt, das heißt, mit einem Entwickler, einem Einmalpräparat werden die Silberteilchen, die das Licht getroffen hat zur Reaktion angeregt. sie verfärben sich schwarz. die Teilchen, die kein Licht getroffen hat bleiben hell. Wenn dies geschehen ist, wird – weiterhin im lichtdichten Tank – der Film gewässert, um alle Chemikalienreste zu entfernen. Damit der Film danach unempfindlich gegen Licht ist wird er noch fixiert. Das heißt, alle Silberteilchen, die nicht dunkel geworden sind werden weggewaschen. Danach wird der Film noch einmal gewässert und zum Trocknen aufgehängt. Nun haben wir einen Negativfilm.

Um ein positives Bild zu erhalten kehren wir das ganze noch mal um. Das Negativ wird – ähnlich einem Dia – auf ein Stück Photopapier projiziert. Das Photopapier verhält sich genauso wie der Film. wo Licht darauf fiel wird es schwarz, wo nicht bleibt es weiß. Dann wird es genauso behandelt wie der Film, nur dass das in offenen Wannen bei Rotlicht passiert, gegen das das Papier unempfindlich ist.

Also: Wenn ich im Motiv eine helle Fläche habe, wird die im Negativ schwarz, weil sie viel Licht abgestrahlt hat. Da das Negativ an der Stelle schwarz ist, wird bei der Projektion auf das Photopapier fast kein Licht fallen. Die Stelle bleibt also weiß.

So viel zur analog-Photographie.

Freut euch auf Sonntag, dann gibt es die ersten Abzüge aus Taizé!

20141022_0926