Unwetter

Ein paar Eindrücke eines anderen Tages auf Zingst. Im Laufe des Abends zog eine beachtliche Schauerlinie über uns hinweg.

Schon auf den Bildern am Nachmittag ist die Labilität der Luftschichtung gut zu erkennen: die vertikale Struktur und Ausdehnung der Wolken deutet auf aufsteigende Luftmassen hin. Am frühen Abend kippt diese Lage dann: die Energie der Aufwärtsbewegung formt eine „Schauerlinie“ oder „Wallcloud“. Für so eine große Struktur aus Schauer bzw. Gewitterwolken ist eine ausreichende Labilität in der Schichtung nötig, also warme Luft, die unter Kälterer liegt und aufsteigen will, sowie die richtigen Windverhältnisse, insbesondere eine kräftige Windscherung, d.h. Windrichtungs bzw. Geschwindigkeitsdifferenz in verschiedenen Höhen innerhalb der Wolke. Nur durch Scherung werden der Aufwind und der Abwind durch die fallenden Tropfen stark genug räumlich getrennt, um solche Strukturen zu formen, die für extreme Unwetter sorgen können. In unserem Fall blieb es bei etwas Regen.

Unser Messplatz diente verschiedenen Messreihen: Die Grenzschicht der Atmosphäre, also der unterste Teil der Troposphäre, ist geprägt durch Reibung und Energieaustausch mit dem Boden. Diese Effekte zu messen war Ziel des Mess-Praktikums. So hat beispielsweise der große Windmast eine vertikale Veränderung der Windgeschwindigkeit ermittelt. Der Wind nimmt nämlich in Bodennähe drastisch ab. Mit einer zweiten Windmessung mit Hilfe von Ultraschall wurde die Turbulenz des Windes vermessen. Auch Sonnen-Einstrahlung und Wärmeabstrahlung des Bodens wurden ermittelt.

Pramort – Naturschutzgebiet auf Zingst

Ich melde mich mal wieder zurück: Ein Uni-Praktikum auf Zingst gab neben der fachlichen Arbeit, zu der es auch noch Bilder geben wird, die Chance, die Boddenlandschaft ausführlich zu besuchen. Ein paar Eindrücke vom Pramort habe ich hier:

Sehr erschreckt hat mich der Zustand der Dünenwälder, die zum Teil großflächig abgestorben waren. Die genaue Ursache dafür ist mir aber nicht bekannt. Als Photograph sehr genossen habe ich, dass die Schwalben sich ausgerechnet die Beobachtungshütten zum Nistplatz auserkoren haben. Das hat tolle Aufnahmen ermöglicht.