„Frühling dringt in den Norden:“ Was das Fahrtenlied über Schweden und Norwegen erzählt (manche ordnen es auch den Weiten Kanadas zu) , beginnt in Schleswig Holstein auch gerade:
Na ja, noch nicht ganz.
als morgendlicher Hauch von Reif.
Der Grünfink über mir singt schon fleißig.
Auch Meise, Graugans Haubentaucher und Buntspecht sind schon wieder zu Gange. Zu so frühem und kaltem Morgen sind sie wacher und schneller als ich.
Na ja, die Elche werden wohl in meinem Traum bleiben müssen. Dennoch (der gerade deshalb) geistert mir dies Lied neben anderen öfters durch den Kopf. Ich träume von Norwegen. Diesen Sommer wirds vermutlich endlich klappen. ich freue mich jeden Tag auf Fjorde und Fjell.
Nachdem ich euch Bilder gezeigt habe von meiner Wanderung neulich mit Silvia, habe ich im Archiv mal zufällig die Bilder gesehen, die auf unserer letzten gemeinsamen Radtour vor einem knappen Jahr entstanden. Damals sind wir dem Flusstal der Schwentine gefolgt:
Wieder ein paar Kanadagänse.
Die Schwentine, ein Fluss auf dem Kieler Ostufer.
Roter Mohn in einem Gerstenfeld
Und nochmal die Schwentine.
An der Mündung angekommen treffen wir auf einen Kieler Jugendkutter.
Am Montag hatte ich schönen Besuch im Garten: Ein Fasanenhahn stolzierte umher. Leider war es schon recht dunkel, und daher musste ich eine sehr hohe ISO benutzen.
Der ursprünglich aus Südostasien stammende Fasan wurde der Legende nach von den Argonauten nach Europa gebracht, die hatten ihn am Fluss Phasis gefunden, und ihn deshalb „Phasianus“ genannt.
Bis heute wurde der Hühnervogel immer wieder in der europäischen Landschaft ausgesetzt, als Jagdwild und zum Anschauen.
„“Wir gratulieren Ihnen herzlich zum Gewinn des Jugendpreises“ hieß es in einem Brief, den ich vor einem Monat erhielt.
Doch zurück zum Anfang: Unsere Zeitung, die Kieler Nachrichten, beteiligt sich am deutschlandweiten Zeitungsleser-Photowettbewerb „Blende“. Dies Jahr waren drei Themen ausgeschrieben. „Die Farbe rot“ , „Der Teufel steckt im Detail – Kleines ganz groß“ und als Jugendthema „Guten Appetit“. Dennoch durfte ich auch zu den beiden Hauptthemen etwas einsenden.
Diese vier Bilder habe ich dann eingesandt:
Mit dem letzten der Bilder habe ich dann – wider Erwarten – gewonnen.
Ich habe mich riesig gefreut, als der Brief vor einem Monat hier eintrudelte. Erstmals an so einem Wettbewerb teilgenommen, und gleich gewonnen. Sehr gefreut hat mich das Lob der Jury, neben Bildaufbau und gedeckter Farbgebung sei besonders die Doppeldeutigkeit von bitterem Ernst und Humor aufgefallen.
Darüber hatte ich mir gar keine Gedanken gemacht. Ich hatte nur gerade die Kamera in der Hand und sah das . Dazu habe ich auch noch zig langweilige Hühnchenbilder gehabt.
Die Aufnahme entstand in der Nähe des Bodensees. Dort gibt es ein Freilichtmuseum namens „Campus Galli“. Dort wird versucht, mit mittelalterlichen Methoden eine Stadt nach dem Klosterplan von Sankt Gallen aufzubauen. Zur experimentellen Archäologie gehörte in diesem Fall auch das Leben auf mittelalterliche Weise. Beim Zimmermann lebten einige Hühner, die zwischen seinen Holzspänen herumpickten. Diese waren an den Anblick des Hauklotzes gewohnt.
Aber ich kann euch beruhigen: als wir das Museum nach dem Mittagessen verließen, waren keine Spuren einer Schlachtung zu sehen. Ich konnte die Hühner zwar nicht zählen, aber ich denke, es hat überlebt.