Erste Eindrücke: Infrarot

Reichlich verzögert aus verschiedenen Gründen, präsentiere ich euch nun die ersten Infrarot-Scans:

Seeufer in Infrarot
Seeufer normal

 

Die Scans lassen es schon ein wenig erkennen: mein Entwickler ist zu alt geworden, wen ich neuen angesetzt habe, gibts weitere Bilder.

Dennoch möchte ich kurz erklären, was es mit diesen Bildern technisch auf sich hat:

Ein normaler Schwarz-Weiß-Film bildet – ungefähr – das sichtbare Licht als abstufungen von hell und dunkel ab. D.h. er reagiert auf alles Licht von rot bis blau relativ gleichmäßig.

Ein Infrarot-empfindlicher Film bildet zusätzlich auch das Infrarote ab Wenn ch ein normales Bild mache, fällt das nicht auf. Wenn ich jedoch mit einem Filter das sichbare Licht aussperre, und nur das Infrarote hindurch kommt, entstehen Bilder, wie das obere hier.

Bremen analog und quadratisch

Ich hatte das Glück in Bremen erste Gehversuche im Mittelformat machen zu dürfen, und daher nun ein paar Ergebnisse:

Leider lässt der Scanner etwas zu wünschen übrig, daher nicht ganz die optimale Qualität, die sich mit Mittelformat erzielen lässt.

Aufgenommen mit einer Rollei 6000, 60mm Objektiv auf Ilford hp5 , Abzüge auf Agfa Baryt-Papier, wie immer vom Abzug gescannt.

 

 

 

„Alex“ bekannt aus der Beckswerbung. mit grünem Rumpf und grünen Segeln

Hier nun eine alte Verfremdungstechnik: am Schluss der Entwicklung wurde der Abzug vom linken Rand aus noch einmal mit einer Taschenlampe beleuchtet. Sehr deutlich ist der Effekt am Bild-Rahmen zu erkennen: Alles, worauf Licht fällt, wird dunkel. Da aber von der vorherigen Entwicklung, bei der nicht wie sonst üblich die Flüssigkeit in Bewegung gehalten wurde, die Chemie bereits unterschiedlich „Verbraucht“ war, entstanden die hellen, geisterhaften Kanten.

 

Pseudosolarisation im linken Bildbereich

 

 

Neue alte Kamera

Meine Kamera-Sammlung hat Zuwachs bekommen:

De Nikon FM mit STandard-Objektiv
De Nikon FM mit Standard-Objektiv

Ein analoger, vollmechanischer Klassiker. Bis auf eine Knopfzelle für die Belichtungsmessung enthält diese Kamera kein bisschen Elektrik. Die komplette Bedienung erfolgt mechanisch, Schmiermittel braucht die leichtgängige Mechanik keine, sodass diese Kamera sehr robust gegenüber Feuchtigkeit und Temperaturschwankungen ist.

Ein erster Film wird im Moment durchgezogen, bald zeige ich euch Ergebnisse.

 

20161105_1102

 

Rote und schwarze Markierung am Auslöser: Sperre.
Rote und schwarze Markierung am Auslöser: Sperre.

Ein paar Merkmale späterer digitaler Nikons findet man hier auch schon: Der Drehring um den Auslöser, der später zum einschalten dient, ist hier schon als Auslöser-Sperre vorhanden.

Blick durch den Sucher
Blick durch den Sucher

Einen kleinen Einblick in die Bedienung solcher Kameras möchte ich euch mit diesem Bild durch den Sucher geben: Oben das kleine Fenster zeigt die eingestellte Blende, der Kreisbogen links die Belichtungszeit. rechts (+, °, -) ist die Belichtungsmessung angezeigt. Die Kreise in der Mitte dienen der Scharfstellung: Ganz in der Mitte sieht man, dass zwei Kreishälften zu einander verschobene Bilder anzeigen. Dies sogenannte „Schnittbild“ ist m.E. die beste Hilfe beim Scharfstellen. Wenn die Bildhälften Deckungsgleich sind, ist das Bild scharf. drum herum der nächste Kreis funktioniert ähnlich, er legt zwei Bilder verschoben übereinander. darum der Kreis und die ganze Mattscheibe ist viel „matter“ als bei heutigen digitalen, d.h. nur bei wirklich guter Scharfstellung sieht das Bild scharf aus.

Auch für digitale Kameras gibt es Schnittbild-Scheiben zum nachrüsten. Das würde ich allerdings erst NACH Garantieablauf selber machen 😉

Analoge Nachbearbeitung mit Multigrade

Mit einem Beispiel möchte ich euch  zeigen, wie es möglich ist, bei analogen Aufnahmen Anpassungen im Kontrast und der Helligkeit vorzunehmen. Die Methode des Abwedelns kennen die meisten vermutlich aus der digitalen Photographie als „heller machen“ eines Objektes, Nachbelichten als dunkler machen. genauso geht das auch analog. Indem man bei der Projektion des Bildes auf das Papier bestimmte Stellen abschattet, mit der Hand oder einem Gerät, damit diese weniger lang belichtet werden, und damit dunkler werden. Das Wedeln, also ständige Bewegung, ist dabei wichtig, um eine „weiche Kante“ des abgewedelten Bereiches zu erzielen, einen unauffälligen Übergang.

 

So, was ich heute aber zeigen möchte, ist die Möglichkeit, mit dieser Methode auch Kontraste anzupassen. In der analogen Entwicklung von Bildern gibt es zwei Möglichkeiten, die Kontraststärke, die „Härte“ anzupassen.

Entweder man nutzt für jede Härte ein spezielles Papier, oder man nutzt sog. Multigrade-Papier, bei dem man über Filter im Vergrößerungsgerät die Härte bestimmt. In beiden Fällen wird die Härte als „Gradation“ angegeben. von 0 Extra weich bis 5 Sehr Hart. In manchen Fällen gibt es sogar noch Papier der Gradation 6.

IN meinem Beispiel nutze ich Multigrade-Papier, das Formaspeed Variant 311.

 

Das hier ist das ursprüngliche Bild.

N19-23_Original

Mein Ziel war es, die Kontraste im Wasser etwas abzuschwächen, und das Wasser etwas aufzuhellen.

Dafür habe ich eine Maske zugeschnitten:N19-23_maske-orig Kopie

Mit den beiden halben Masken kann man jeweils einen Bereich abschatten.

Nun kann man beide Bildbereiche unabhängig voneinander belichten.

Im Beispiel dann den Strand wie vorher mit 17Ssekunden und Gradation 3, das Wasser mit 15 Sekunden und Gradation 2 1/2.

N19-23_Bearbeitet

Man sieht schon, dass präzises Arbeiten wichtig ist, der schwarze Rand links entstand beim verrutschen mit der Maske. Für den Übergang ist wieder gleichmäßiges abwedeln nötig, damit es zu keiner Stufenbildung kommt. In diesem Fall wurde der Mittelbereich zu stark belichtet, weil ich zu weit außen abgewedelt habe, daher die schwarze Kante zwischen den beiden Bildbereichen.

Analog: Lübeck

Im Februar war ich in Lübeck im Günter-Grass-Haus. Auf dem Weg dahin hab ich trotz schlechten Wetters ein paar nette Straßen gesehen:

N19-13A-HL

 

Hier mal wieder ein tolles Beispiel, wie  mans  nicht machen  soll. Seht ihr die Staubspuren auf dem Bild?

Ich habe erst nach dem nächsten Bild gemerkt, dass die Glasplatte der Maske verdreckt war. meist hab ich mit einer Maske ohne Glas gearbeitet, hatte dann aber einen schönen weißen Rand, den ich hier nicht haben wollte.

Daher die Glas-Kassette, die das Papier an der richtigen Stelle hält.

 
N19-17_HL

Nach einer Putz und Reparatur-Aktion entstand dann noch dieser Abzug.

 

Bilder auf Ilford Delta 100 (mit Rodinal), Abzüge auf Formaspeed Variant (mit N113).

Analog: Aus der Maschinenhalle

Ihr werdet gemerkt haben, dass ich in letzter Zeit etwas passiv war. Das entschuldigt bitte, ich hatte Abitur-Klausuren zu schreiben. Ab jetzt bin ich aber wieder regelmäßig selber aktiv.

 

Dies ist der letzte vorgeplante Post. Ich habe noch mal fleißig gescannt. Diesmal vom Ende des Besuches in der Anscharklinik. Wir haben zum Schluss die Maschinenhalle besucht, in der den Marinesoldaten der Umgang mit Motoren, Dampfmaschinen und ähnlichem beigebracht wurde. seht selbst:

R3-1_MAschinenhalle

N19-1_Maschinenhalle

N19-2_Maschinenhalle

R3-2_Maschinenhalle

R3-3_MAschinenhalle

N19-4_Maschinenhalle

 

 

Bitte entschuldigt die Qualität der Scans. So langsam habe ich das Gefühl, es liegt auch an der Wahl des Photopapieres, wie gut die Scans werden. Mattes Papier, dessen Oberfläche nicht so glatt ist, liefert scheinbar schlechtere Scans.

 

Alle Bilder auf Ilford Delta 100, Entwickelt mit Rodinal. Abzüge auf Ilford Multigrade matt, das letzte Bild auf Formaspeed glänzend. Wie immer: Details auf Anfrage.

Aus dem Archiv – Schwentine

Nachdem ich euch Bilder gezeigt habe von meiner Wanderung neulich mit Silvia, habe ich im Archiv mal zufällig die Bilder gesehen, die auf unserer letzten gemeinsamen Radtour vor einem knappen Jahr entstanden. Damals sind wir dem Flusstal der Schwentine gefolgt:

20140526_1332

 

Wieder ein paar Kanadagänse.

20140526_1345

20140526_1405

 

Die Schwentine, ein Fluss auf dem  Kieler Ostufer.

20140526_1414

20140526_1419

 

Roter Mohn in einem  Gerstenfeld
20140526_1445

 

Und nochmal die Schwentine.
20140526_1509

20140526_1629

 

An der Mündung angekommen treffen wir auf einen Kieler Jugendkutter.

20140526_1631

 

Und einen Höckerschwan.20140526_1632

 

Analog: Anschar-Krankenhaus IV

So, hier habe ich noch mehr analoge Bilder für euch:
R2-13-Anschar-Treppe

 

 

R2-16-Fußstapfen

Das hier ist erst mal das letzte Bild des Besuches in der Uniklinik. Ich möchte es zum Anlass nehmen, euch noch mal an das „Motto“ der Urbex-Photographen zu erinnern: „Take nothing but photos, leave nothing but footsteps.“ Ich habe von der Exkursion demnächst noch Bilder aus der Maschinenhalle der Marine-Ausbildung für euch. Die trocknen gerade noch.

 

Bilder auf Ilford Delta 100, Rodinal 50. Abzug auf Tetenal Work (Festgradation).  Wie immer gibt es weitere Angaben auf Nachfrage.

Analog-Archiv und magic Letters h wie hochkant

Mir fielen letztens einige Negative auf, die ziemlich genau ein Jahr alt sind.

Da die zu dem neuen Magic Letter passen, gibts die jetzt mal am Montag.

N8-23_Schatten

N8-25_LichtDie Licht- und Schattenspiele an unserer Dorfkirche habe ich im April 2014 aufgenommen.

 

 

 

Tmax 400, Rodinal. Abzüge auf Ilford Multigrade. Details auf Anfrage.