Stockholm: Schifffahrt prägt die Stadt

Das schwedische Königreich wäre nichts gewesen ohne seine Marine. Und so prägt Schifffahrt die Stadt Stockholm bis heute. Kommt mit auf einen Spaziergang auf die alte Garnisionsinsel, wo bis heute historische Segelschiffe gepflegt werden. Besuchen wir gemeinsam das Wrack der „Vasa“, der ihr Prunk und Protz schon auf der Jungfernfahrt zum Verhängnis wurde und schlendern wir über die Stege der schwimmenden Siedlung …

Tromsø im Oktober

Ich möchte euch einladen auf einen kleinen Stadtbummel durchs herbstliche Tromsø. Mit der Altstadt auf einer kleinen Fjordinsel gelegen blinken eigentlich überall zwischen den Häusern Wasserflächen oder schneebedeckte Berge der benachbarten Inseln und Fjorde hervor. So wie in Oslo die Mischung von alten Gebäuden und modernen Straßenzügen die Stadt prägt, ist es in Tromsø der Wechsel zwischen historischen Holzhäusern und dem spröden Charme eines Industriehafens. Eine Mischung, die stellvertretend ist für Tromsø, eine Stadt die als Sprungbrett zum Polarmeer für Polarforschung, Pelzjagd und Fischfang ihre Wurzeln in Handel und Forschung hat. So ist auch das Polarinstitut und die nördlichste Universität in Tromsø angesiedelt.

Zur Universität gehört ein kleiner botanischer Garten, der Arten der Polarregionen und Gebirge aus der ganzen Welt beherrbergt. Außerhalb der Vegtationsperiode empfiehlt sich dann eher ein abendlicher Ausflug auf die umliegenden Berge, um Polarlichter zu bewundern.

Verlassen wir über die Große Brücke nun einmal die INsel Tromsoya mit der Innenstadt und werfen einen Blick auf die Arktische Kathedrale auf der andren Fjordseite.

Und mit einem letzten Bild der arktischen Kathedrale möchte ich mich verabschieden für heute:

Schön, dass ihr mich auf den kleinen Stadtrundgag begleitet habt. Freut euch in Bälde auf Tromsø im März!

Sommernachlese: Dänische Südsee, Samsø und Aarhus

Allem Corona-Ärger zum Trotz war es im letzten Sommer möglich, zumindest mit einer Gruppe auf See zu gehen. Teamkollegen des Jugendbildungsprojektes „Klimasail“ (www.klar-zur-wende.org) waren gemeinsam zwei Wochen auf dem Holländischen Segelschiff „Jantje“ in der dänischen Südsee unterwegs. Während ich sonst mit einem Teamkollegen und seemännischer Besatzung gemeinsam eine seglerisch und in Klima und Gerechtigkeit nicht unbedingt vorgebildete Gruppe betreue, haben wir hier nun mit 15 motivierten, seglerisch und inhaltlich erfahrenen Leuten Methoden überarbeitet, Inhalte diskutiert. Für alle an Bord eine große Bereicherung. Mit angehenden Politikwissenschaftlern, Biologen und Geographen gemeinsam zu reisen, ist für die Diskussionen und Denkanstöße gleich viel spannender, da aus jedem Themenbereich Experten dabei sind. Doch jetzt möchte ich euch mitnehmen an Bord.

Ein Segelschiff für zwischendurch

10. Oktober früher Nachmittag auf der Ostsee zwischen Sonderburg und Eckernförde: Temperaturen um 10 Grad, westlicher Wind um 6 Windstärken, Böen 7. Durchzug einer Kaltfront mit etwa einer Stunde heftigem Niederschlag. Die Gruppe hat sich unter Deck verzogen, zu viert halten wir gut eingepackt und mit Tee und Kaffee versorgt Wache. Dann reißt der Himmel auf. Vor uns noch tiefschwarz, hinter uns strahlend blau mit einem Regenbogen. Und klar ist: Das war es wert, Regen, Kälte und starkem Wind zu trotzen.

Und klar ist außerdem: Dieses Gefühl jungen Menschen zu vermitteln. ist eine Freude für alle Beteiligten. Ohne Treibstoff zu verbrauchen und CO2 zu emittieren zu reisen, historisches Handwerk aufleben zu lassen. Diese Fertigkeiten sind es wert, erhalten und gepflegt zu werden.

Wieder habe ich eine tolle Woche auf der Zuversicht, der alten Dame aus Nyborg verbracht, einem über 100 Jahre alten Marstal-Schoner. Mehr davon lest ihr bald auf der Webseite unseres Projekts im Bericht einer Teilnehmerin.

Zu Fuß nach Russland – Barentsburg erreicht.

Einen – trotz Knieverletzung und teils nasser Füße sehr entspannten – halben Tagesmarsch betrug die Strecke von der warmen gemütlichen Hütte am Kap Laila bis in die russische Siedlung Barentsburg. Eine Kohlemine, ein kleines Kohlekraftwerk, und zwei Hotels betreiben die knapp 500 Einwohner. Svalbard ist insgesamt norwegisch, doch die Siedlung und die Firmen in Barentsburg und Pyramiden sind russisch. Auch ein kleines russisches Konsulat gibt es in Barentsburg.

Das Innere der russisch orthodoxen Kapelle

 

Ein Flugzeug?

Nein, ein Highspeed-Boot / Schlitten

In Barentsburg gibt es einen ganz besonderen Einwohner: Die einzige Katze Svalbards. Die Einfuhr von Katzen auf die Inselgruppe ist zum Schutz der hier brütenden Zugvogelarten eigentlich verboten. Dieser Mäuseschreck ist offiziell als zahmer Polarfuchs eingeführt worden.

Ein Fuchs?

Die Polarstern

Bei einem ausgiebigen Blick aus dem Fenster – was man halt während der Vorlesungen so macht – habe ich einen neuen Nachbarn gesehen:

In voller Schönheit liegt der deutsche Forschungseisbrecher Polarstern hier im Fjord. Dringend stand also ein Abendspaziergang mit Kamera und Stativ an.

 

Das über 100 Meter lange und 12000 Tonnen schwere Schiff ist in der Lage bis zu 5000 Tonnen Material zu den Polarforschungsstationen zu transportieren.

Wen technische Details interessieren, dem empfehle ich diesen Link:

https://www.awi.de/expedition/schiffe/polarstern.html

Nach wie vor bestehen die meisten Gebäude auf Svalbard aus Holz. Sie besitzen kein Fundament im klassischen Sinne, sondern stehen auf Holzpfählen, die in den Permafrostboden gerammt wurden.

Das unförmige, futuristische bräunliche Gebäude an der Küste ist übrigens unsere Uni.

 

Oslo – Kurzbesuch

Auf der Durchreise habe ich einen kleinen Ausflug nach Oslo gemacht.

Eine Stadtrundfahrt passiert das Opernhaus.

Das schöne an der historischen aber sehr lebendigen Stadt ist, dass fast alles zu Fuß zu erreichen ist, abgesehen von einigen Museen auf der anderen Seite einer kleinen Bucht. Über die Stadt und den natürlichen Hafen, den der Fjord ausformte, wachen gewaltige alte Festungsmauern.

Alt und neu: Rathaus und Festungsanlagen

 

Eins der Museen, zu denen eine kleine Hafenfähre fährt, ist das Fram Polarmuseum, das ich jedem, der sich für Polarforschung oder historische Seefahrt oder beides interessiert, sehr empfehlen kann.

Im Zentrum steht die Fram, das gewaltige Holzschiff, das Fridtjof Nansen bauen ließ, um Expeditionen in Polargebiete durchführen zu können. Konstruiert wurde die Fram vom Norweger Colin Archer. Das insgesamt 39 Meter lange und 11 Meter breite Schiff besitzt bei fast 5 Metern Tiefgang eine Verdrängung (=Gewicht) von 800 t bei kompletter Beladung. Kiefer auf Eiche gebaut und mit einer Außenschicht aus Grünherzholz ist die Außenhaut des Schiffes 80cm dick.

Die Beplankung am Bug der Fram ist insgesamt fast 1,5m dick.

Der Dreimastige Schoner war zusätzlich mit einer Dreifachexpansionsdampfmaschine von 220Ps ausgerüstet, die später durch einen 180Ps starken Schiffsdiesel ersetzt wurde. Bei der langen Drift auf dem Eis wurde ein Windrad genutzt, um die Batterien zu laden.

1893 ging die Fram auf ihre erste Reise. Kein Holzschiff hat es je näher an den Nordpol oder näher an den Südpol geschafft als die Fram.

Als zweites Schiff liegt die Gjøa im Polarmuseum: Auf der kuttergetakelten Hardangerjakt Gjøa schaffte es Roald Amundsen 1906 als erster, die Nordwestpassage zu durchqueren. Das 21 Meter lange Holzschiff war ursprünglich als Frachter für die Küstenregionen Norwegens gebaut und zählte zu den schnellsten seiner Art.

Der Gaffelkutter Gjøa liegt neben der Fram.

Sturm im Oslofjord

Auf welcher Reise ich denn nun in Oslo vorbeigekommen sei? Nun, ich schreibe diese Zeilen aus meinem Wohnheimzimmer in Spitzbergen. Für ein Semester wird diese Insel im hohen Norden meine Heimat sein. Ich möchte euch mitnehmen auf diese Reise in eine unwirtliche Region zwischen Felsen, Geröll und Eis.  Geprägt von Kohleabbau, Walfang und Pelzjagd, liegt die Insel, die teils russisch und teils norwegisch ist, auf dem 80. Breitengrad, also weit im Polargebiet.

Ein kleiner Leuchttum weist den Weg in die Stadt.

 

Wenn die bunten Fahnen wehen…

Wenn die bunten Fahnen wehen,
geht die Fahrt wohl übers Meer.
woll´n wir ferne Lande sehen,
fällt der Abschied uns nicht schwer.
Leuchtet die Sonne,
ziehen die Wolken,
klingen die Lieder weit übers Meer.

Sonnenschein ist unsre Wonne,
wie er lacht am lichten Tag!
doch es geht auch ohne Sonne,
wenn sie mal nicht lachen mag.
Blasen die Stürme,
brausen die Wellen,
singen wir mit dem Sturm unser Lied.

 

Hei, die wilden Wandervögel
ziehen wieder durch die Nacht,
schmettern ihre alten Lieder,
daß die Welt vom Schlaf erwacht.
Kommt dann der Morgen,
sind sie schon weiter,
über die Berge – wer weiß wohin.

Wo die blauen Gipfel ragen,
lockt so mancher steile Pfad.
immer vorwärts, ohne Zagen;
bald sind wir dem Ziel genaht!
Schneefelder blinken,
schimmern von Ferne her,
Lande versinken im Wolkenmeer.

 

 

Mit diesen Liedstrophen des alten Wandervogels Alfred Zschiesche (kurz Alf) möchte ich euch – gerade zurück von großer Fahrt – ein Lebenszeichen senden. Auch wenn die Zeit zum Photographieren im Moment eher rar ist, ich lebe noch und habe euch nicht vollständig vergessen.

Für eine Woche Umweltbildung war die Ryvar unser zuhause, ein Bericht einer Teilnehmerin werde ich in Kürze verlinken.

Noch weitere spannende Neuigkeiten habe ich für euch:

Ab August werde ich euch ein halbes Jahr lang aus Spitzbergen schreiben und Photos senden. Der Plan ist, die Beiträge aus dem hohen Norden mit Inhalten zum Thema Klima, Klimawandel, Klima- und Umweltschutz zu verknüpfen.

Winter an der Ostsee

Noch ein kleiner Nachtrag von der Ostsee, bald gibts hier Frühlingswetter:

Seebrücke in Stein

Eisdrift und Wind in der Erstarrung festgehalten.

So sehr ich mich auch an kaltem Winterwind und Frost freue: Mir gehts ähnlich wie diesem festgefrorenen Boot: mich juckts bei Sonne und Wind in den Füßen, ich will raus. Bei kaltem Winterwetter sind dafür nur nicht leicht Menschen zu gewinnen. aber jetzt, ums mit alten Liedern der Wandervögel zu sagen:  „Endlich trocknet der Landstraße Saum…“