Sommernachlese: Dänische Südsee, Samsø und Aarhus

Allem Corona-Ärger zum Trotz war es im letzten Sommer möglich, zumindest mit einer Gruppe auf See zu gehen. Teamkollegen des Jugendbildungsprojektes „Klimasail“ (www.klar-zur-wende.org) waren gemeinsam zwei Wochen auf dem Holländischen Segelschiff „Jantje“ in der dänischen Südsee unterwegs. Während ich sonst mit einem Teamkollegen und seemännischer Besatzung gemeinsam eine seglerisch und in Klima und Gerechtigkeit nicht unbedingt vorgebildete Gruppe betreue, haben wir hier nun mit 15 motivierten, seglerisch und inhaltlich erfahrenen Leuten Methoden überarbeitet, Inhalte diskutiert. Für alle an Bord eine große Bereicherung. Mit angehenden Politikwissenschaftlern, Biologen und Geographen gemeinsam zu reisen, ist für die Diskussionen und Denkanstöße gleich viel spannender, da aus jedem Themenbereich Experten dabei sind. Doch jetzt möchte ich euch mitnehmen an Bord.

Wenn die bunten Fahnen wehen…

Wenn die bunten Fahnen wehen,
geht die Fahrt wohl übers Meer.
woll´n wir ferne Lande sehen,
fällt der Abschied uns nicht schwer.
Leuchtet die Sonne,
ziehen die Wolken,
klingen die Lieder weit übers Meer.

Sonnenschein ist unsre Wonne,
wie er lacht am lichten Tag!
doch es geht auch ohne Sonne,
wenn sie mal nicht lachen mag.
Blasen die Stürme,
brausen die Wellen,
singen wir mit dem Sturm unser Lied.

 

Hei, die wilden Wandervögel
ziehen wieder durch die Nacht,
schmettern ihre alten Lieder,
daß die Welt vom Schlaf erwacht.
Kommt dann der Morgen,
sind sie schon weiter,
über die Berge – wer weiß wohin.

Wo die blauen Gipfel ragen,
lockt so mancher steile Pfad.
immer vorwärts, ohne Zagen;
bald sind wir dem Ziel genaht!
Schneefelder blinken,
schimmern von Ferne her,
Lande versinken im Wolkenmeer.

 

 

Mit diesen Liedstrophen des alten Wandervogels Alfred Zschiesche (kurz Alf) möchte ich euch – gerade zurück von großer Fahrt – ein Lebenszeichen senden. Auch wenn die Zeit zum Photographieren im Moment eher rar ist, ich lebe noch und habe euch nicht vollständig vergessen.

Für eine Woche Umweltbildung war die Ryvar unser zuhause, ein Bericht einer Teilnehmerin werde ich in Kürze verlinken.

Noch weitere spannende Neuigkeiten habe ich für euch:

Ab August werde ich euch ein halbes Jahr lang aus Spitzbergen schreiben und Photos senden. Der Plan ist, die Beiträge aus dem hohen Norden mit Inhalten zum Thema Klima, Klimawandel, Klima- und Umweltschutz zu verknüpfen.

Es rufen uns die freien Wogen…

Erinnert ihr euch noch, dass ich mich weitergebildet habe, um als Teamer bei den Segeltörns von Klimasail zu helfen?

Jetzt gab es einen ersten Törn:

Unter Vollzeug gehts hoch nach Dänemark.
Unter Vollzeug gehts hoch nach Dänemark.

Eine spannende Gruppe: Jugendliche aus der Nachbargemende mit Gästen aus Tansania. Diskussionen zwischen den Deutschen und den Massai waren – trotz Sprachschwierigkeiten – sehr anregend.

20160506-1356Jakob C. Thoböll, Nordkirche

„Wir können eh nichts ändern“ war die These. Ein Deutscher argumentierte, wenn er Radfahren würde, würde sich das Klima trotzdem nicht ändern, also kann ers auch lassen. Die Tansanier erleben den Klimawandel direkt vor der Tür. Dürren, Abschmelzen des Kilimanscharo… Und sie sagen: Ja, man kann und muss sich ändern.

Schließlich ginge es nicht an, dass andere die Meinung verträten, sie dürften die Umwelt mehr verschmutzen, als es die Afrikaner dürften.

Ich verstehe es nicht. Wieso sind sie hier einsichtig: (zu einem der Gäste) „Ihr seid nicht das Problem, wir sind das Problem.“ Und sehen sich dann so ohnmächtig, nichts dagegen tun zu können?

 

Am Steg in ihrer Vollen Pracht: der See-Ewer Amazone.
Am Steg in ihrer Vollen Pracht: der See-Ewer Amazone.

 

Ich glaube fest daran. Die gerechte Zukunft – das Reich Gottes, wenn man es so nennen will – wird uns nicht in unserer Ohnmacht fertig geliefert. Wir müssen es selber hier beginnen.

Mit kleinen Schritten Nächstenliebe leben und die Schöpfung bewahren. So fängt das Reich Gottes hier und jetzt an.

20160507-2021Jakob C. Thoböll, Nordkirche

Ruhe für Crew und Gäste am Abend.
Ruhe für Crew und Gäste am Abend.

See und See

Vor einiger Zeit war ich in Mecklenburg-Vorpommern, zu Besuch bei meiner Patentante.

Zum Frühstück: Blick über Garten und See.
Zum Frühstück: Blick über Garten und See.

Durch einen Tipp von Christian hab ich hier eine noch passendere  Version gebastelt:

Danke, Christian!
Danke, Christian!

 

Heute habe ich ein paar Bilder von der See vor Rostock für euch:

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Dieser kleine Probeschlag in der Warnowmündung hat mich infiziert. Ich MUSS wieder segeln. Zwar sind knapp 15km/h nicht gerade die schnellste Fortbewegung, aber durchaus auch nicht ohne Action. Für Spannung und Spaß müssen es ja nicht die High-Tech-Sportgeräte sein. Bilder sind daher nur in ruhiger Minute entstanden.

Ich hoffe, nachdem ich es in 5 Jahren an der Ostseeküste nicht geschafft habe, einen Segelverein zu finden, das nun am Plöner See im nächsten Jahr zu schaffen.

KiWo III: TS Zuversicht

Der Traditionssegler Zuversicht ist der nächste Prominente, den ich euch vorstellen will.

TS-Zuversicht (1 von 4)
Die Zuversicht von achtern

Sehr gerne wäre ich da mal mitgefahren. Doch hat es sich nie so ergeben. Das 1905 in Troense (DK) gebaute Schiff  zählt zu den  „Marstal-Schonern“,  wenn man so will, den Vorgängern der Küstenmotorschiffe. Kleine robuste Frachter, die hauptsächlich Waren entlang der Küsten transportierten, aber seefest genug waren, um auch mal Orte in Übersee anzusteuern. Ab 1980 wurde das schwere Eichenschiff zur Steinfischerei genutzt, zum sammeln von Baumaterial für den Straßenbau auf dem Grund der Ostsee. Bis es 2000 in Besitz des „Verein Jugendsegeln e.V.“ gelangte und grundüberholt wurde fuhr es noch einige Jahre in verschiedener Weise für Jugendliche.

"Volle Kraft voraus für den Klimaschutz" heißt es, wenn die Zuversicht wieder zum Klimasail aufbricht. am liebsten natürlich ohne den Motor zu nutzen.

 

Technische Daten

gebaut:             1905, Nyborg
Klasse:              BGV
Heimathafen:  Kiel
Länge:               30 m LüA, 24 m LWL
Breite:               6 m
Tiefgang:          2,20 m
Segelfläche:     max. 260 m²
Motor:              MAN 240 PS
Tanks:              1500 l Diesel, 2000 l Wasser

Diesmal vom Verein Jugendsegeln.

Das hier ist die bevorzugte Antriebsart der Zuversicht.
Klimagerecht unter braunem Tuch geht es auf Fahrt zur Umweltpädagogik.

 

Im Sommer fährt das Schiff für ein Projekt, an dem ich gerne  einmal teilgenommen hätte. Das Projekt „Klimasail“ ist ein Jugendbildungsprojekt der Nordkirche, bei dem mithilfe der TS Zuversicht die Ostsee erforscht wird und versucht wird, Jugendlichen  den Klimawandel verständlich und erlebbar zu machen,  mit dem Ziel ein Bewusstsein für Nachhaltigkeit zu schaffen.

TS-Zuversicht (4 von 4)
„Klar zur Wende“ ist die Parole, unter der die nächsten Jugend-Klimakonferenzen in der Nordkirche stattfinden.

 

Ein bisschen Shipspotting zur 100

Moin moin! 100 Beiträge lang hab ich euch jetzt schon Bilder gezeigt. Danke, dass ihr immer noch da seid!

Dazu gibt’s heute mal etwas Lightroom-Spielkram mit Aufnahmen, die ich vor ein paar Wochen am Hafen gemacht habe:

20150524_1448

Trotz  Gerade wegen des Hitzeflimmern (im Mai in Norddeutschland!) muss ich dies Bild zeigen. Immer lustig, wie die Fähre scheinbar durch die Insel schwimmt.

 

 

 

20150524_1450

20150524_1512

 

Demnächst gibt es hier wieder mehr vom Meer, doch muss ich mich entschuldigen, zur Kieler Woche werde ich höchstens aus dem Archiv Großsegler für euch haben.