Es rufen uns die freien Wogen…

Erinnert ihr euch noch, dass ich mich weitergebildet habe, um als Teamer bei den Segeltörns von Klimasail zu helfen?

Jetzt gab es einen ersten Törn:

Unter Vollzeug gehts hoch nach Dänemark.
Unter Vollzeug gehts hoch nach Dänemark.

Eine spannende Gruppe: Jugendliche aus der Nachbargemende mit Gästen aus Tansania. Diskussionen zwischen den Deutschen und den Massai waren – trotz Sprachschwierigkeiten – sehr anregend.

20160506-1356Jakob C. Thoböll, Nordkirche

„Wir können eh nichts ändern“ war die These. Ein Deutscher argumentierte, wenn er Radfahren würde, würde sich das Klima trotzdem nicht ändern, also kann ers auch lassen. Die Tansanier erleben den Klimawandel direkt vor der Tür. Dürren, Abschmelzen des Kilimanscharo… Und sie sagen: Ja, man kann und muss sich ändern.

Schließlich ginge es nicht an, dass andere die Meinung verträten, sie dürften die Umwelt mehr verschmutzen, als es die Afrikaner dürften.

Ich verstehe es nicht. Wieso sind sie hier einsichtig: (zu einem der Gäste) „Ihr seid nicht das Problem, wir sind das Problem.“ Und sehen sich dann so ohnmächtig, nichts dagegen tun zu können?

 

Am Steg in ihrer Vollen Pracht: der See-Ewer Amazone.
Am Steg in ihrer Vollen Pracht: der See-Ewer Amazone.

 

Ich glaube fest daran. Die gerechte Zukunft – das Reich Gottes, wenn man es so nennen will – wird uns nicht in unserer Ohnmacht fertig geliefert. Wir müssen es selber hier beginnen.

Mit kleinen Schritten Nächstenliebe leben und die Schöpfung bewahren. So fängt das Reich Gottes hier und jetzt an.

20160507-2021Jakob C. Thoböll, Nordkirche

Ruhe für Crew und Gäste am Abend.
Ruhe für Crew und Gäste am Abend.

„Die Lappen hoch wir wollen sailen“

Dies und noch mehr sangen wir letztes Wochenende. Ich verbrachte das ganze Wochenende an der Förde, voller Vorfreude auf den Sommer, in dem mich mehrere Törns auf dem Großsegler erwarten, zum Beispiel auf diesem hier:

TS-Zuversicht (1 von 4)

Im letzten Sommer habe ich noch geschrieben, ich würde gerne mal mitsegeln, wenn die Zuversicht mit Jugendlichen in See sticht. Diesen Sommer ist es so weit. Vier Tag haben wir uns gemeinsam darauf vorbereitet, die Gruppen, die kommen, zu Begleiten und Inhalte zu Vermitteln.

Auch ein paar Ostseeeindrücke ließen sich sammeln:

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Hinten im Nebel verschwindet Falckenstein.

Auf diesem Bild sind zwei Wasserfahrzeug versteckt. findet ihr sie?
Auf diesem Bild sind zwei Wasserfahrzeuge versteckt. findet ihr sie?

 

Da hab ich mal versucht, sie sichtbar zu machen.
Da hab ich mal versucht, sie sichtbar zu machen.

 

Für den Landbewohner gespenstisches Legendenmotiv, für den Segler handfeste Gefahr. Nebel.
Für den Landbewohner gespenstisches Geschichtenmotiv, für den Segler handfeste Gefahr: Nebel.

20160318_1441-2

 

Ich habe mal versucht, euch deutlich zu machen, wie tückisch dieser Nebel auf dicht befahrenen Gewässern sein kann.

 

 

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Der Nebel lichtet sich. Da liegt Laboe.

 

Aber er mindert meine Lust auf die Seefahrt nicht sehr.

 

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Schattenspiel erzählt vom bewegten Geschehen am Himmel.
Raben nutzen die kurzen schönen Stunden zum Bad.
Raben nutzen die kurzen schönen Stunden zum Bad.

 

Wenden wir den Blick mal nach oben.
Wenden wir den Blick mal nach oben.
Immer wieder faszinierend, was sich am Himmel abspielt.
Immer wieder faszinierend, was sich am Himmel abspielt.

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Immer wieder beeindruckt mich das Wolkenspiel. Was läuft da oben ab, während mir ein bisschen Wind durch die Haare geht? Was ist da alles, unsichtbares an Kräften und Gesetzen im Spiel?

Diese Fragen unter anderem waren es, die mich auf mein Wunschstudienfach Meteorologie brachten. Jetzt stehen Unibesichtigungen und Recherchen an.

Aber zurück zum Ursprungsthema. Das Verhalten des Menschen hat gewaltigen Einfluss auf Umwelt und Klima. Und dafür das Bewusstsein zu schaffen, dass Gottes Schöpfung um einen herum schützenswert ist, und wir mit Ressourcen und Schadstoffausstoß rücksichtsvoll umgehen müssen, ist die Aufgabe für die wir im Sommer segeln gehen. „Klimasail“ heißt das Projekt, zu dem wir unter braunen und weißen Tüchern aufbrechen werden.

 

"Volle Kraft voraus für den Klimaschutz" heißt es, wenn die Zuversicht wieder zum Klimasail aufbricht. am liebsten natürlich ohne den Motor zu nutzen.
„Klar zur Wende“  ist das Motto, wenn die Zuversicht wieder zum Klimasail aufbricht. am liebsten natürlich ohne den Motor zu nutzen.

 

 

KiWo III: TS Zuversicht

Der Traditionssegler Zuversicht ist der nächste Prominente, den ich euch vorstellen will.

TS-Zuversicht (1 von 4)
Die Zuversicht von achtern

Sehr gerne wäre ich da mal mitgefahren. Doch hat es sich nie so ergeben. Das 1905 in Troense (DK) gebaute Schiff  zählt zu den  „Marstal-Schonern“,  wenn man so will, den Vorgängern der Küstenmotorschiffe. Kleine robuste Frachter, die hauptsächlich Waren entlang der Küsten transportierten, aber seefest genug waren, um auch mal Orte in Übersee anzusteuern. Ab 1980 wurde das schwere Eichenschiff zur Steinfischerei genutzt, zum sammeln von Baumaterial für den Straßenbau auf dem Grund der Ostsee. Bis es 2000 in Besitz des „Verein Jugendsegeln e.V.“ gelangte und grundüberholt wurde fuhr es noch einige Jahre in verschiedener Weise für Jugendliche.

"Volle Kraft voraus für den Klimaschutz" heißt es, wenn die Zuversicht wieder zum Klimasail aufbricht. am liebsten natürlich ohne den Motor zu nutzen.

 

Technische Daten

gebaut:             1905, Nyborg
Klasse:              BGV
Heimathafen:  Kiel
Länge:               30 m LüA, 24 m LWL
Breite:               6 m
Tiefgang:          2,20 m
Segelfläche:     max. 260 m²
Motor:              MAN 240 PS
Tanks:              1500 l Diesel, 2000 l Wasser

Diesmal vom Verein Jugendsegeln.

Das hier ist die bevorzugte Antriebsart der Zuversicht.
Klimagerecht unter braunem Tuch geht es auf Fahrt zur Umweltpädagogik.

 

Im Sommer fährt das Schiff für ein Projekt, an dem ich gerne  einmal teilgenommen hätte. Das Projekt „Klimasail“ ist ein Jugendbildungsprojekt der Nordkirche, bei dem mithilfe der TS Zuversicht die Ostsee erforscht wird und versucht wird, Jugendlichen  den Klimawandel verständlich und erlebbar zu machen,  mit dem Ziel ein Bewusstsein für Nachhaltigkeit zu schaffen.

TS-Zuversicht (4 von 4)
„Klar zur Wende“ ist die Parole, unter der die nächsten Jugend-Klimakonferenzen in der Nordkirche stattfinden.