Endlich hab ichs mal wieder zum Adler geschafft.
Gehen wir mal noch etwas näher ran:
Beim Klönschnack mit den Beobachtern vom Seeadlerschutz fiel mir dann noch der hier auf:
digital und analog – Photographien von Jakob Thoböll
Und wieder war ich beim Adler. Mich zieht’s einfach immer wieder an die Landstraße.
Dies Bild ist nicht am PC ausgeschnitten, anders als die Anderen. Das war die geringste Distanz, auf die ich den Adler vor die Linse bekam. Aufnahme mit 500mm+crop. Also insgesamt 750mm.
Es gab mal wieder Luftkampf. Die Möwen müssen die Räuber gut auseinanderhalten können und kennen. Den gewaltigen Adler greifen sie an – der schlägt meist keine Vögel aus der Luft, Falken jedoch lassen sie unbehelligt. Auch halten sie sich immer oberhalb des Adlers, der ja nach unten hin Beute greift.
Der Kleine hier merkte Anscheinend, dass sich die Altvögel nahen. Auf einmal wird er aktiv. Seinen Zwilling hab ich aber heute nicht gesehen. Ich freue mich schon darauf, die ersten Ausflüge der Jungtiere zu sehen.
Hier noch mal die beiden Altvögel.
Ich war heute wieder am Adlerhorst. Inzwischen sind die jungen Adlerküken geschlüpft.
Gut zu erkennen sind die mit meiner Aufnahmequalität leider nicht.
Wenn ihr genau hinseht, seht ihr ein weißes Federbällchen.
Zwischendurch habe ich noch einen kurzen Bogen gemacht an den Strand. Davon Sonntag mehr.
Nach etwas wechselhaften Wetterformationen beschloss ich dann, den Ansitz abzubrechen.
Hier saß ich insgesamt heute drei Stunden.
Und wieder saß ich am Adlerhorst an.
Ich saß von 13 Uhr bis 15 Uhr an meinem Stammplatz an der Landstraße, aber der erwartete Brutwechsel blieb aus. ein anderer Photograph saß schon seit 10 Uhr an und sagte, das Weibchen hätte er schon den ganzen Tag nicht gesehen.
Das Männchen blieb also auf dem Nest und wurde sichtlich nervös. Kurz nach zwei (bisher war immer gegen halb zwei Brutwechsel) tönten ein paar Schreie aus seinem Schnabel zu uns herüber, es flog kurz auf und setzte sich wieder.
Ob es an der Krähe lag, die hier über dem Horst steht?
Oder an diesem Raubvogel?
Ich denke, dass der Hauptgrund war, dass er auf sein Weibchen wartete, auf die Ablösung, um endlich wieder raus zu dürfen.
Inzwischen hat der Asphalt die Luft ordentlich aufgeheizt. Mehrere solche Aufnahmen entstanden als ich Raubvögel am Straßenrand photographieren wollte. Die waren einfach nicht ordentlich abzubilden.
Dann hab ich mich zu einem Standortwechsel entschlossen, da die Sonne schon weitergewandert war.
Dabei traf ich diesen Kirschbaum an.
Mitten zwischen Unkraut, heruntergekommenen Schuppen und kahlen Bäumen leuchtet es auf einmal wunderbar.
Mein liebster Bildausschnitt. Leider ist es mir nicht gelungen, den Blendenfleck da oben loszuwerden.
Und ein Buchfink zum Schluss.
Schärfer werden die Bilder leider nicht. Dennoch möchte ich euch auch diesen Besuch beim Seeadler nicht vorenthalten.
Auf dem Ansitz (ich musste fast ne Stunde warten) begegnete ich unter anderem dieser Zauneidechse.
Meister Lampe wetzt los, auch das Rehwild sprang ab. Das kann nur einen Grund haben: Der Räuber naht.
Und so war es auch. Einer der beiden Seeadler erhob sich vom Horst, setzte sich auf einen Ast. Sein Brutpartner kehrte dann von der Jagd zurück:
Die Aufgaben werden getauscht. Der, der vorher jagte, ist jetzt dran mit Brüten.
Der Partner geht auf die Jagd. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass es mir noch nicht gelingt, Weibchen und Männchen auseinander zu halten.
Und hier der Türsteher: Die Bachstelze auf Kontrollrunde.
Ich wusste, in den Salzwiesen bei Heidkate stehen die Graureiher. Die wollte ich mir nicht entgehen lassen.
Also bin ich mit dem Rad in die Wiesen gefahren, und da dann zu Fuß auf die Pirsch gegangen.
Ein Brachvogel trieb sich auf den Wiesen herum. Der bis zu 60 cm große Vogel ist auf Mooren, Heiden, Feuchtwiesen und Dünen zu finden. Häufig auch in der Nähe der Küsten. Ein gutes Erkennungsmerkmal ist der nach unten gebogene Schnabel. Weit zu hören sind seine Melodischen Balzgesänge. Kurz vor der Landung gehen die Gesänge in einen Triller über. Durch die intensive Grünlandnutzung gehen die Feuchtwiesen, sein Lebensraum, stark zurück. Die Art gilt als gefährdet.
Bei dem Freund hier bin ich mir nicht ganz sicher. Könnte eine Heckenbraunelle sein.
Dann strichen noch zwei Kraniche über meinen Kopf, mein Tele wollte die aber nicht schön abbilden.
Auf dem Rückweg zum Fahrrad strich dann plötzlich ein großer Schatten über die Straße und mich hinweg. Ich bekam das Tele nicht schnell genug scharf, um den Seeadler dann zu erwischen. Auf der anderen Straßenseite, in Horstnähe saß das zweite Tier:
Jetzt hatte mich die Neugierde gepackt, und ich machte mich auf den Weg, den Horst zu umrunden, um den Adler mit der Sonne im Rücken zu sehen.
Der Seeadler greift in erster Linie Fische und Seevögel, wagt sich aber auch an Säugetiere bis zur Größe eines Rehes.
Guten Appetit!
Und das Ergebnis der Wanderung: Spannend! Am Ende saß ich hinter einem Wäldchen ca. 70m vom Horst entfernt. Die Singvögel um mich herum waren von dem gewaltigen Räuber nicht sehr erfreut.
Der Buchfink hier und seine Kollegen waren fleißig am schimpfen.
Dann sah ich am Himmel etwas spannendes: Den mächtigen Ausgewachsenen Seeadler im Luftkampf mit einem kleineren räuber:
Der Vogelkundler, den ich beim Beobachtungshäuschen für den Adlerhorst traf, hielt den Kontrahenten für eine Wiesenweihe, einen etwa Raubvogel, etwas kleiner als ein Bussard, der in Mooren und Feuchtwiesen zu Hause ist. Allerdings ist die Wiesenweihe sehr selten geworden.
Zu guter Letzt noch ein halbwegs passables Bild eines der beiden Seeadler (Die Geschlechter konnte ich nicht gut erkennen.)
Leider habe ich die Graureiher nicht getroffen. Aber, da ich den Jungadler auch noch sehen will, wenn er erste Flugversuche unternimmt, komme ich wieder. Noch ist er gar nicht geschlüpft.