Seeadler III

Und wieder saß ich am Adlerhorst an.

Ich saß von 13 Uhr bis 15 Uhr an meinem Stammplatz an der Landstraße, aber der erwartete Brutwechsel blieb aus. ein anderer Photograph saß schon seit 10 Uhr an und sagte, das Weibchen hätte er schon den ganzen Tag nicht gesehen.

Das Männchen blieb also auf dem Nest und wurde sichtlich nervös. Kurz nach zwei (bisher war immer gegen halb zwei Brutwechsel) tönten ein paar Schreie aus seinem Schnabel zu uns herüber, es flog kurz auf und setzte sich wieder.

20150418_1416

20150418_1416-2

20150418_1419

Ob es an der Krähe lag, die hier über dem Horst steht?

20150418_1428

Oder an diesem Raubvogel?

Ich denke, dass der Hauptgrund war, dass er auf sein Weibchen wartete, auf die Ablösung, um endlich wieder raus zu dürfen.

20150418_1435

Inzwischen hat der Asphalt die Luft ordentlich aufgeheizt. Mehrere solche Aufnahmen entstanden als ich Raubvögel am Straßenrand photographieren wollte. Die waren einfach nicht ordentlich abzubilden.

20150418_1507

Dann hab ich mich zu einem Standortwechsel entschlossen, da die Sonne schon weitergewandert war.

Dabei traf ich diesen Kirschbaum an.
20150418_1508

Mitten zwischen Unkraut, heruntergekommenen Schuppen und kahlen Bäumen leuchtet es auf einmal wunderbar.

20150418_1508-2

Mein liebster Bildausschnitt. Leider ist es mir nicht gelungen, den Blendenfleck da oben loszuwerden.
20150418_1509

20150418_1520

Und ein Buchfink zum Schluss.

Auf der Suche nach dem Adler und den Graureihern

Ich wusste, in den Salzwiesen bei Heidkate stehen die Graureiher. Die wollte ich mir nicht entgehen lassen.

Also bin ich mit dem Rad in die Wiesen gefahren, und da dann zu Fuß auf die Pirsch gegangen.

Seeadler_(1_von_9)

Seeadler_(2_von_9)

Seeadler_(3_von_9)

Seeadler_(5_von_9)

 

Ein Brachvogel trieb sich auf den Wiesen herum. Der bis zu 60 cm große Vogel ist auf Mooren, Heiden, Feuchtwiesen und Dünen zu finden. Häufig auch in der Nähe der Küsten.  Ein gutes Erkennungsmerkmal ist der nach unten gebogene Schnabel. Weit zu hören sind seine Melodischen Balzgesänge. Kurz vor der Landung gehen die Gesänge in einen Triller über. Durch die intensive Grünlandnutzung gehen die Feuchtwiesen, sein Lebensraum, stark zurück. Die Art gilt als gefährdet.

Seeadler_(4_von_9)

 

Bei dem Freund hier bin ich mir nicht ganz sicher. Könnte eine Heckenbraunelle sein.

 

Dann strichen noch zwei Kraniche über meinen Kopf, mein Tele wollte die aber nicht schön abbilden.

Seeadler_(6_von_9)

 

Auf dem Rückweg zum Fahrrad strich dann plötzlich  ein großer Schatten über die Straße und mich hinweg. Ich bekam das Tele nicht schnell genug scharf, um den Seeadler dann zu erwischen. Auf der anderen Straßenseite, in Horstnähe saß das zweite Tier:

Seeadler_(2_von_2)

Jetzt hatte mich die Neugierde gepackt, und ich machte mich auf den Weg, den Horst zu umrunden, um den Adler mit der Sonne im Rücken zu sehen.

Der Seeadler greift in erster Linie Fische und Seevögel, wagt sich aber auch an Säugetiere bis zur Größe eines Rehes.

Seeadler_(1_von_2)

Guten Appetit!

 

Und das Ergebnis der Wanderung: Spannend! Am Ende saß ich hinter einem Wäldchen ca. 70m vom Horst entfernt. Die Singvögel um mich herum waren von dem gewaltigen Räuber nicht sehr erfreut.

Seeadler_(7_von_9)

Der Buchfink hier und seine Kollegen waren fleißig am schimpfen.

Dann sah ich am Himmel etwas spannendes: Den mächtigen Ausgewachsenen Seeadler im Luftkampf mit einem kleineren räuber:

Seeadler_(8_von_9)

Der Vogelkundler, den ich beim Beobachtungshäuschen für den Adlerhorst traf, hielt den Kontrahenten für eine Wiesenweihe, einen etwa Raubvogel, etwas kleiner als ein Bussard, der in Mooren und Feuchtwiesen zu Hause ist. Allerdings ist die Wiesenweihe sehr selten geworden.

Zu guter Letzt noch ein halbwegs passables Bild eines der beiden Seeadler (Die Geschlechter konnte ich nicht gut erkennen.)

Seeadler_(9_von_9)

Leider habe ich die Graureiher nicht getroffen. Aber, da ich den Jungadler auch noch sehen will, wenn er erste Flugversuche unternimmt, komme ich wieder. Noch ist er gar nicht geschlüpft.