Nachdem ich euch Bilder gezeigt habe von meiner Wanderung neulich mit Silvia, habe ich im Archiv mal zufällig die Bilder gesehen, die auf unserer letzten gemeinsamen Radtour vor einem knappen Jahr entstanden. Damals sind wir dem Flusstal der Schwentine gefolgt:
Wieder ein paar Kanadagänse.
Die Schwentine, ein Fluss auf dem Kieler Ostufer.
Roter Mohn in einem Gerstenfeld
Und nochmal die Schwentine.
An der Mündung angekommen treffen wir auf einen Kieler Jugendkutter.
Ich saß von 13 Uhr bis 15 Uhr an meinem Stammplatz an der Landstraße, aber der erwartete Brutwechsel blieb aus. ein anderer Photograph saß schon seit 10 Uhr an und sagte, das Weibchen hätte er schon den ganzen Tag nicht gesehen.
Das Männchen blieb also auf dem Nest und wurde sichtlich nervös. Kurz nach zwei (bisher war immer gegen halb zwei Brutwechsel) tönten ein paar Schreie aus seinem Schnabel zu uns herüber, es flog kurz auf und setzte sich wieder.
Ob es an der Krähe lag, die hier über dem Horst steht?
Oder an diesem Raubvogel?
Ich denke, dass der Hauptgrund war, dass er auf sein Weibchen wartete, auf die Ablösung, um endlich wieder raus zu dürfen.
Inzwischen hat der Asphalt die Luft ordentlich aufgeheizt. Mehrere solche Aufnahmen entstanden als ich Raubvögel am Straßenrand photographieren wollte. Die waren einfach nicht ordentlich abzubilden.
Dann hab ich mich zu einem Standortwechsel entschlossen, da die Sonne schon weitergewandert war.
Dabei traf ich diesen Kirschbaum an.
Mitten zwischen Unkraut, heruntergekommenen Schuppen und kahlen Bäumen leuchtet es auf einmal wunderbar.
Mein liebster Bildausschnitt. Leider ist es mir nicht gelungen, den Blendenfleck da oben loszuwerden.
So, hier habe ich noch mehr analoge Bilder für euch:
Das hier ist erst mal das letzte Bild des Besuches in der Uniklinik. Ich möchte es zum Anlass nehmen, euch noch mal an das „Motto“ der Urbex-Photographen zu erinnern: „Take nothing but photos, leave nothing but footsteps.“ Ich habe von der Exkursion demnächst noch Bilder aus der Maschinenhalle der Marine-Ausbildung für euch. Die trocknen gerade noch.
Bilder auf Ilford Delta 100, Rodinal 50. Abzug auf Tetenal Work (Festgradation). Wie immer gibt es weitere Angaben auf Nachfrage.
Mit Silvia, einer Freundin, die ich im Rahmen der Dunkelkammer-Arbeitsgruppe kennengelernt habe, habe ich mich auf den Weg gemacht, den Langsee und den Tröndelsee in Elmschenhagen zu besuchen.
Kommt ihr mit auf eine kleine Wanderung?
Aber passt auf. Busch-Windröschen kann man leicht zertreten. Als Frühblüher nutzen sie, wie auch die Krokusse, die Zeit, in der noch kein Laub an den Bäumen ihren Waldboden beschattet zum Blühen.
Erstmal müssen wir uns aber etwas hoch verdächtiges ansehen:
Was hat denn diese herumliegende Jacke zu bedeuten?
Hängt das vielleicht hiermit zusammen?
Hier müssen die Frühblüher sich nicht fürchten. Die Fichten dieser Hanglage wurden alle vom Sturm umgeworfen oder gefällt. Deshalb breiten die kleinen Blümchen sich auch so stark aus. Um den Stamm herum ist alles grün.
Vorsicht, dass ihr diesen Grasfrosch nicht zertretet!
Und hier: Noch ein Busch-Windröschen
Viele Frösche quaken hier im Moor um den See herum. Schließlich treiben die Frühlingsgefühle sie zurück in die Gewässer ihrer Kindheit:
Aber auch Kanadagänse und Stockenten fühlen sich am Tröndelsee wohl.
Ich wusste, in den Salzwiesen bei Heidkate stehen die Graureiher. Die wollte ich mir nicht entgehen lassen.
Also bin ich mit dem Rad in die Wiesen gefahren, und da dann zu Fuß auf die Pirsch gegangen.
Ein Brachvogel trieb sich auf den Wiesen herum. Der bis zu 60 cm große Vogel ist auf Mooren, Heiden, Feuchtwiesen und Dünen zu finden. Häufig auch in der Nähe der Küsten. Ein gutes Erkennungsmerkmal ist der nach unten gebogene Schnabel. Weit zu hören sind seine Melodischen Balzgesänge. Kurz vor der Landung gehen die Gesänge in einen Triller über. Durch die intensive Grünlandnutzung gehen die Feuchtwiesen, sein Lebensraum, stark zurück. Die Art gilt als gefährdet.
Bei dem Freund hier bin ich mir nicht ganz sicher. Könnte eine Heckenbraunelle sein.
Dann strichen noch zwei Kraniche über meinen Kopf, mein Tele wollte die aber nicht schön abbilden.
Auf dem Rückweg zum Fahrrad strich dann plötzlich ein großer Schatten über die Straße und mich hinweg. Ich bekam das Tele nicht schnell genug scharf, um den Seeadler dann zu erwischen. Auf der anderen Straßenseite, in Horstnähe saß das zweite Tier:
Jetzt hatte mich die Neugierde gepackt, und ich machte mich auf den Weg, den Horst zu umrunden, um den Adler mit der Sonne im Rücken zu sehen.
Der Seeadler greift in erster Linie Fische und Seevögel, wagt sich aber auch an Säugetiere bis zur Größe eines Rehes.
Guten Appetit!
Und das Ergebnis der Wanderung: Spannend! Am Ende saß ich hinter einem Wäldchen ca. 70m vom Horst entfernt. Die Singvögel um mich herum waren von dem gewaltigen Räuber nicht sehr erfreut.
Der Buchfink hier und seine Kollegen waren fleißig am schimpfen.
Dann sah ich am Himmel etwas spannendes: Den mächtigen Ausgewachsenen Seeadler im Luftkampf mit einem kleineren räuber:
Der Vogelkundler, den ich beim Beobachtungshäuschen für den Adlerhorst traf, hielt den Kontrahenten für eine Wiesenweihe, einen etwa Raubvogel, etwas kleiner als ein Bussard, der in Mooren und Feuchtwiesen zu Hause ist. Allerdings ist die Wiesenweihe sehr selten geworden.
Zu guter Letzt noch ein halbwegs passables Bild eines der beiden Seeadler (Die Geschlechter konnte ich nicht gut erkennen.)
Leider habe ich die Graureiher nicht getroffen. Aber, da ich den Jungadler auch noch sehen will, wenn er erste Flugversuche unternimmt, komme ich wieder. Noch ist er gar nicht geschlüpft.
So wurde ich heute begrüßt, und so begrüße ich euch jetzt auch. Heute beginnt die Osterzeit. Die Auferstehung Christi wird gefeiert. Als Symbol dazu dienen unter anderem die Frühjahrsblumen und die wiedererstarkende Sonne. Dieses Wunder der Auferstehung, das wir jedes Jahr wieder in der Natur sehen können, Blümchen die aus dem Boden sprießen, die Sonne, die wieder stärker und länger scheint, das ist das größte Geheimnis der Welt. Das Geheimnis der Liebe.
Für alle, nach deren Geschmack dies christliche Geschwafel nicht ist: Ein Osterhase.
Und Summa summarum: Frohe Ostern!
Was ich euch aber noch geheimnisvolles zeigen will, ist die Welt bei Nacht. Ich habe die Tage um den ersten Frühjahrsvollmond genutzt, um ein wenig Nacht-Photographie zu betreiben.
Zunächst unsere Kirche, die ich euch bei Nacht schon mal gezeigt habe, hier zum Beispiel.
Was ich aber noch weit geheimnisvoller finde, ist das, was hier durch die Bäume schimmert:
Und jetzt ändern wir die Blickrichtung und sehen
der Himmel über unserem Dorf:
Das finde ich in jeder Hinsicht geheimnisvoll. Sowohl den Himmel über uns, als auch dass, was man erlebt, wenn man solche Fotos macht.
Während die Belichtung zwischen 30s und – in diesem Fall – 15 min läuft hört man Eulen, Mäuse und vieles andere Getier der Nacht.
Am Montag hatte ich schönen Besuch im Garten: Ein Fasanenhahn stolzierte umher. Leider war es schon recht dunkel, und daher musste ich eine sehr hohe ISO benutzen.
Der ursprünglich aus Südostasien stammende Fasan wurde der Legende nach von den Argonauten nach Europa gebracht, die hatten ihn am Fluss Phasis gefunden, und ihn deshalb „Phasianus“ genannt.
Bis heute wurde der Hühnervogel immer wieder in der europäischen Landschaft ausgesetzt, als Jagdwild und zum Anschauen.