Wanderung am Langsee

Mit Silvia, einer Freundin,  die ich im Rahmen der Dunkelkammer-Arbeitsgruppe kennengelernt habe, habe ich mich auf den Weg gemacht, den Langsee und den Tröndelsee in Elmschenhagen zu besuchen.

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Kommt ihr mit auf eine kleine Wanderung?
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Aber passt auf. Busch-Windröschen kann man leicht zertreten. Als Frühblüher nutzen sie,  wie auch die Krokusse, die Zeit, in der noch kein Laub an den Bäumen ihren Waldboden beschattet zum Blühen.

Erstmal müssen wir uns aber etwas hoch verdächtiges ansehen:

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Was hat denn diese herumliegende Jacke zu bedeuten?

Hängt das vielleicht hiermit zusammen?

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Hier müssen die Frühblüher sich nicht fürchten. Die Fichten dieser Hanglage wurden alle vom Sturm umgeworfen oder gefällt.  Deshalb breiten die kleinen Blümchen sich auch so stark aus. Um den Stamm herum ist alles grün.

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Vorsicht, dass ihr diesen Grasfrosch nicht zertretet!

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Und hier: Noch ein Busch-Windröschen

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Viele Frösche quaken hier im Moor um den See herum. Schließlich treiben die Frühlingsgefühle sie zurück in die Gewässer ihrer Kindheit:

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Aber auch Kanadagänse und Stockenten fühlen sich am  Tröndelsee wohl.

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Düster

Magic Letters geht weiter. Düster war Paleicas neues Stichwort.

Düster. Düster. Eine Weile brauchte ich, um auf Ideen zu diesem Wort zu kommen. Dann kamen gleich zwei:

Das Moor:
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Der Knabe im Moor
O schaurig ist’s, übers Moor zu gehn,

Wenn es wimmelt vom Heiderauche,

Sich wie Phantome die Dünste drehn

Und die Ranke häkelt am Strauche,

Unter jedem Tritte ein Quellchen springt,

Wenn aus der Spalte es zischt und singt,

O schaurig ist’s, übers Moor zu gehn,

Wenn das Röhricht knistert im Hauche!

 

Fest hält die Fibel das zitternde Kind

Und rennt, als ob man es jage;

Hohl über die Fläche sauset der Wind —

Was raschelt drüben am Hage?

Das ist der gespenstische Gräberknecht,

Der dem Meister die besten Torfe verzecht;

Hu, hu, es bricht wie ein irres Rind!

Hinducket das Knäblein zage.

 

Vom Ufer starret Gestumpf hervor,

Unheimlich nicket die Föhre,

Der Knabe rennt, gespannt das Ohr,

Durch Riesenhalme wie Speere;

Und wie es rieselt und knittert darin!

Das ist die unselige Spinnerin,

Das ist die gebannte Spinnlenor‘,

Die den Haspel dreht im Geröhre!

Voran, voran! nur immer im Lauf,

Voran, als woll es ihn holen!

Vor seinem Fuße brodelt es auf,

Es pfeift ihm unter den Sohlen

Wie eine gespenstige Melodei;

Das ist der Geigemann ungetreu,

Das ist der diebische Fiedler Knauf,

Der den Hochzeitheller gestohlen!

 

Da birst das Moor, ein Seufzer geht

Hervor aus der klaffenden Höhle;

Weh, weh, da ruft die verdammte Margret:

„Ho, ho, meine arme Seele!“

Der Knabe springt wie ein wundes Reh;

Wär nicht Schutzengel in seiner Näh,

Seine bleichenden Knöchelchen fände spät

Ein Gräber im Moorgeschwele.

 

Da, mählich gründet der Boden sich,

Und drüben, neben der Weide,

Die Lampe flimmert so heimatlich,

Der Knabe steht an der Scheide.

Tief atmet er auf, zum Moor zurück

Noch immer wirft er den scheuen Blick:

Ja, im Geröhre war’s fürchterlich,

O schaurig war’s in der Heide!

Annette von Droste-Hülshoff
(1842)

Probsteierhagen-Schlosswald_(2_von_3)

 

Und das zweite düstere sind Raben:

Duster-Rabe_(1_von_1)

Duster-Rabe_(1_von_1)-2Anders als die richtigen Nachtvögel wie Eulen tauchen Raben und Krähen häufig als Totenvögel auf, und sind daher in Balladen häufig auf Schlachtfeldern zu finden, sowie beim Galgen -> daher auch Galgenvögel genannt. Darüber gibt es dann viele sogenannte Galgenlieder.