Bevor es noch mehr Herbst- und Winterbilder aus Leipzig und eine Nachlese des Sommers gibt, möchte ich euch erst mal in den Thüringer Wald entführen. da der Besuch nicht als Phototour geplant war, war ich nur mit zwei kurzen Festbrennweiten unterwegs, ein paar schöne Bilder möchte ich euch trotzdem nicht vorenthalten.
Bäche
Frühlingsspaziergang
Etwa einen Monat ist es her, dass ich mich das letzte mal gemeldet habe. Ähnlich alt sind auch die Bilder, die ich euch heute zeigen will: Ein Frühlingspaziergang an der Parthe in Leipzig:
Winterreise am Baggersee
Sei Jahren begleiten mich die Lieder aus Schuberts Winterreise durch jeden winterlichen Park, jede Zugfahrt und Reise in der kalten Jahreszeit. Eigentlich hatte ich schon länger vor, einen Bilderserie zu diesem Lied-Zyklus aufzunehmen. analog und schwarz weiß will ich den 24 Liedern der Romantik meinen Tribut zollen. Mit dem Winter hatte ich dies Jahr kein Glück, daher nur vier Aufnahmen, digital und in Farbe.
Ich kann es nicht so genau sagen, wieso, aber irgendwie kommt mir – dem ewigen Einzelgänger – der liebeswunde, wandernde Handwerksbursche bekannt vor. Vielleicht, weil er immer wieder Orte (und Zeiten) einfach zurücklässt und nichts ihm bleibt.
Für alle, die ich neugierig machen konnte: Einspielung mit Dietrich Fischer Dieskau: https://www.youtube.com/watch?v=c8UDOmUcxCk
Der Beitrag ist mit angeregt durch einen anderen Kulturaffinen Weblog: Schaut mal rein bei Sarah’s Gedankenbloggierung:
Was lange währt wird endlich gut.
Jeden Morgen und jeden Abend fahre ich mir dem Rad durch den Park und der Anblick lässt jedes mal mein Herz höher schlagen:
Im Morgennebel taucht der Eichelhäher auf, begleitet mich ein Stückchen, Eisvögel queren meinen Weg und im abendlichen Zwielicht jagt dann der Graureiher Fische direkt neben dem Weg.
Heute bin ich mal extra zu Fuß losgezogen, diese Nachbarn zu photographieren. Den Eichelhäher sah ich nur ganz kurz und von hinten. Zu allem Überfluss schob sich jetzt auch noch eine Wolke vor die Sonne. Doch zur Entschädigung saß auf dem anderen Bachufer: Der Graureiher
Knapp 20 Minuten saß ich ihm gegenüber. Laut Fokusring mit gerade mal 20m Abstand! Mein Sitzplatz war leider so gewählt, dass der Weg zwischen mir und ihm lag. Ich wartete, den Finger auf dem Abzug, auf einen Fischfang oder Abflug, doch im entscheidenden Moment fuhr eine Familie mit dem Rad durch mein Bild.
Doch das Glück ist mir heute hold: er setzt sich auf den nächsten Baum:
Und zur Belohnung bricht jetzt auch noch der Himmel auf.
Manche Spaziergänger kamen nun schon zum zweiten mal an mir vorbei, ohne, dass ich meinen Platz verlassen habe, also musste ich mich langsam mal auf den Heimweg machen:
So schön das Herbstgewand auch ist: Ungefährlich sind Blätter und Schlamm für alle Radfahrer nicht. Aber ich genieße es, dass mein Weg zur Uni hier entlang führt und so lange das Wetter es zulässt, werde ich hier mit dem Rad zur Uni fahren. Die Flußauen machen die Stadt sehr grün, was mir gut gefällt.
Wanderung 2. Teil
Ich beschrieb euch vor einer Woche, wie wir in froher Runde zu einer Wanderung aufbrachen. Nun zum zweiten Tag der Tour:
Nachdem wir vom Schlafsack aus den wolkenverhangenen Sonnenaufgang für nicht würdig hielten, uns aus den Federn und zum Stativ zu jagen, brachen wir spät dann auf.
Bis Mittags hielt sich eine dichte Wolkenschicht.
Am frühen Nachmittag erreichen wir dann den Gipfel und zum Lohn schält sich eine Gletscherzunge aus dem Dunst:
Ein Wagnis bleibt der Abstieg: Was man in Norwegen als Wanderweg in die Landkarte zeichnet sind z.T. nicht mehr als ein paar Markierungen im steilen Geröllfeld. Mehrfach verlören wir beim Weg zur Hütte den markierten Pfad. Die Warnung m Ohr, ein Abstieg querfeldein wäre lebensgefährlich, stiegen wir stets wieder auf, bis sich wieder Markierungen fanden. Immerhin: Inzwischen gab es wieder Blaubeeren zwischen dem Heidekraut, eine willkommene Ergänzung unserer inzwischen sehr raren Nahrungsration (noch ein Müsliriegel und ein Stück Schokolade hatten wir übrig – zusammen.)
Doch, als wir kurz vor Sonnenuntergang zum letzten Mal den Weg verloren hatten, stiegen wir die letzten 300m direkt im Geröllfeld des Gletschers und dem benachbarten Birkenwald ab, verlaufen kann man sich da schließlich nicht mehr.
Schlussendlich: Ich freue mich sehr und danke Gott und meinen Begleitern dafür, die Speicherkarte, nebst daranhängender Kamera und diese schleppendem Besitzer heil wieder nach unten gebracht zu haben, und euch so diese wunderbare Landschaft präsentieren zu können.
nordwärts, nordwärts…
…wollen wir ziehen, zu den Bergen und den Seen. / Wollen neues Land erleben, woll’n auf Fahrten gehen.
Lieder wie dies auf den Lippen zogen wir vor fast einem Monat in einem kleinen Treck von Kleinbussen mit fast 30 Jugendlichen nach Norwegen.
Nach langer Reise, danach noch einer zweiten Fahrt, meinem Abschied und Umzug von Koppelsberg hab ich mich jetzt endlich daran gemacht, die Bilder zu sortieren, die auf dieser Fahrt entstanden sind. Ein erster Vorgeschmack nun hier:
Schlosswald
Ich war mal wieder im Wald unterwegs bei unserem Gutshaus, auf der Suche nach einen guten Platz, um Rehe zu beobachten. Ich denke, einen habe ich jetzt gefunden, da will ich mal gegen Sonnenaufgang hin.
Letztens war ich am späten Nachmittag schon mal unterwegs, und habe einen Hochsitz und eine Waldkante gefunden, die sich als Versteck eignet. Von da aus geht der Ausblick über Felder, Wiese und Weiden bis zu einem See. Sogar nen Reiher durfte ich dort schon beobachten (leider mit zu wenig Licht.)
Demnächst will ich mich nochmal auf der anderen Flußseite zum anderen Rand des Waldes aufmachen.
Bis zu den Ansitzplätzen ist es jeweils eine gute Viertelstunde zu Fuß.
Auf dem Weg dahin entstanden noch ein paar Bilder:
Diese Aufnahme entstand bei ISO 3200, da es schon sehr dämmerig war, spricht aber für den Platz, da sie guten Anblick verspricht. Falken kann man hier auch sehen, Und die Spuren im Acker belegen den regelmäßigen Besuch von Rehwild, meinem eigentlichen Zielobjekt.
Auf dem Rückweg gab es dann Gründe, sich etwas zu beeilen.
Düster
Magic Letters geht weiter. Düster war Paleicas neues Stichwort.
Düster. Düster. Eine Weile brauchte ich, um auf Ideen zu diesem Wort zu kommen. Dann kamen gleich zwei:
Der Knabe im Moor O schaurig ist’s, übers Moor zu gehn, Wenn es wimmelt vom Heiderauche, Sich wie Phantome die Dünste drehn Und die Ranke häkelt am Strauche, Unter jedem Tritte ein Quellchen springt, Wenn aus der Spalte es zischt und singt, O schaurig ist’s, übers Moor zu gehn, Wenn das Röhricht knistert im Hauche!
Fest hält die Fibel das zitternde Kind Und rennt, als ob man es jage; Hohl über die Fläche sauset der Wind — Was raschelt drüben am Hage? Das ist der gespenstische Gräberknecht, Der dem Meister die besten Torfe verzecht; Hu, hu, es bricht wie ein irres Rind! Hinducket das Knäblein zage.
Vom Ufer starret Gestumpf hervor, Unheimlich nicket die Föhre, Der Knabe rennt, gespannt das Ohr, Durch Riesenhalme wie Speere; Und wie es rieselt und knittert darin! Das ist die unselige Spinnerin, Das ist die gebannte Spinnlenor‘, Die den Haspel dreht im Geröhre! |
Voran, voran! nur immer im Lauf,
Voran, als woll es ihn holen! Vor seinem Fuße brodelt es auf, Es pfeift ihm unter den Sohlen Wie eine gespenstige Melodei; Das ist der Geigemann ungetreu, Das ist der diebische Fiedler Knauf, Der den Hochzeitheller gestohlen!
Da birst das Moor, ein Seufzer geht Hervor aus der klaffenden Höhle; Weh, weh, da ruft die verdammte Margret: „Ho, ho, meine arme Seele!“ Der Knabe springt wie ein wundes Reh; Wär nicht Schutzengel in seiner Näh, Seine bleichenden Knöchelchen fände spät Ein Gräber im Moorgeschwele.
Da, mählich gründet der Boden sich, Und drüben, neben der Weide, Die Lampe flimmert so heimatlich, Der Knabe steht an der Scheide. Tief atmet er auf, zum Moor zurück Noch immer wirft er den scheuen Blick: Ja, im Geröhre war’s fürchterlich, O schaurig war’s in der Heide! Annette von Droste-Hülshoff |
Und das zweite düstere sind Raben:
Anders als die richtigen Nachtvögel wie Eulen tauchen Raben und Krähen häufig als Totenvögel auf, und sind daher in Balladen häufig auf Schlachtfeldern zu finden, sowie beim Galgen -> daher auch Galgenvögel genannt. Darüber gibt es dann viele sogenannte Galgenlieder.