Sommernachlese: Dänische Südsee, Samsø und Aarhus

Allem Corona-Ärger zum Trotz war es im letzten Sommer möglich, zumindest mit einer Gruppe auf See zu gehen. Teamkollegen des Jugendbildungsprojektes „Klimasail“ (www.klar-zur-wende.org) waren gemeinsam zwei Wochen auf dem Holländischen Segelschiff „Jantje“ in der dänischen Südsee unterwegs. Während ich sonst mit einem Teamkollegen und seemännischer Besatzung gemeinsam eine seglerisch und in Klima und Gerechtigkeit nicht unbedingt vorgebildete Gruppe betreue, haben wir hier nun mit 15 motivierten, seglerisch und inhaltlich erfahrenen Leuten Methoden überarbeitet, Inhalte diskutiert. Für alle an Bord eine große Bereicherung. Mit angehenden Politikwissenschaftlern, Biologen und Geographen gemeinsam zu reisen, ist für die Diskussionen und Denkanstöße gleich viel spannender, da aus jedem Themenbereich Experten dabei sind. Doch jetzt möchte ich euch mitnehmen an Bord.

Willkommen in Longyearbyen!

Nach ein paar Tagen auf Spitzbergen, der Hauptinsel der Inselgruppe namens Svalbard, hatten wir schon das Glück, ein paar Sonnenstrahlen zu sehen. Somit kann ich euch erste Bilder der alten Bergbausiedlung, aus der die Bezirkshauptstadt Longyearbyen hervorging, und der Landschaft auf 78° nördlicher Breite zeigen:

Alte Kohlemine

 

Die Kirche von Longyearbyen vor dem Longyearbreen.

Nach einer Periode des Walfangs um 1700 war Spitzbergen einige Zeit lang nur von vereinzelten Pelzjägern bewohnt, sehr empfehlen kann ich dazu die Literatur von Christiane Ritters Reiseaufzeichnungen „Eine Frau erlebt die Polarnacht“, die von einer Überwinterung mit Jägern 1934 berichtet. Seit dem 19. Jahrhundert wird in Spitzbergen Kohlebergbau betrieben, von norwegischen, zeitweise amerikanischen und russischen Firmen.

Wohin soll die Reise gehn?

Spätestens seit Amundsen ist Spitzbergen Ausgangspunkt und Ziel vieler Polarexpeditionen. Letzte Rast vor dem Nordpol und geeigneter Ausgangspunkt für meteorologische, geologische und viele weitere Forschungsreisen und Projekte. Viele Europäische Länder betreiben hier Forschungsstationen. Ich werde euch beizeiten die deutsche Station in Ny Alesund vorstellen.

Ich genieße den Aufenthalt in der schroffen aber doch sehr verletzlichen Landschaft. Auf den Geröllflächen wächst maximal etwas Moos, Gräser und knöchelhohe Blumen. Doch das reicht, um ein paar Vogelarten und eine Population kleiner Rentiere zu ernähren.

Spuren menschlichen Handelns bleiben im kalten Klima lange erhalten. Zwischen Resten alter Minenschächte und Hütten finden sich leider auch immer mehr Kaffee-Becher, Plastiktüten und ähnliche Rückstände. Trittschäden im Moos bleiben zum Teil sehr lang sichtbar.

 

Seeschwalbe schimpft.

Mitternachtssonne überm Isfjorden