Oslo – Kurzbesuch

Auf der Durchreise habe ich einen kleinen Ausflug nach Oslo gemacht.

Eine Stadtrundfahrt passiert das Opernhaus.

Das schöne an der historischen aber sehr lebendigen Stadt ist, dass fast alles zu Fuß zu erreichen ist, abgesehen von einigen Museen auf der anderen Seite einer kleinen Bucht. Über die Stadt und den natürlichen Hafen, den der Fjord ausformte, wachen gewaltige alte Festungsmauern.

Alt und neu: Rathaus und Festungsanlagen

 

Eins der Museen, zu denen eine kleine Hafenfähre fährt, ist das Fram Polarmuseum, das ich jedem, der sich für Polarforschung oder historische Seefahrt oder beides interessiert, sehr empfehlen kann.

Im Zentrum steht die Fram, das gewaltige Holzschiff, das Fridtjof Nansen bauen ließ, um Expeditionen in Polargebiete durchführen zu können. Konstruiert wurde die Fram vom Norweger Colin Archer. Das insgesamt 39 Meter lange und 11 Meter breite Schiff besitzt bei fast 5 Metern Tiefgang eine Verdrängung (=Gewicht) von 800 t bei kompletter Beladung. Kiefer auf Eiche gebaut und mit einer Außenschicht aus Grünherzholz ist die Außenhaut des Schiffes 80cm dick.

Die Beplankung am Bug der Fram ist insgesamt fast 1,5m dick.

Der Dreimastige Schoner war zusätzlich mit einer Dreifachexpansionsdampfmaschine von 220Ps ausgerüstet, die später durch einen 180Ps starken Schiffsdiesel ersetzt wurde. Bei der langen Drift auf dem Eis wurde ein Windrad genutzt, um die Batterien zu laden.

1893 ging die Fram auf ihre erste Reise. Kein Holzschiff hat es je näher an den Nordpol oder näher an den Südpol geschafft als die Fram.

Als zweites Schiff liegt die Gjøa im Polarmuseum: Auf der kuttergetakelten Hardangerjakt Gjøa schaffte es Roald Amundsen 1906 als erster, die Nordwestpassage zu durchqueren. Das 21 Meter lange Holzschiff war ursprünglich als Frachter für die Küstenregionen Norwegens gebaut und zählte zu den schnellsten seiner Art.

Der Gaffelkutter Gjøa liegt neben der Fram.
Sturm im Oslofjord

Auf welcher Reise ich denn nun in Oslo vorbeigekommen sei? Nun, ich schreibe diese Zeilen aus meinem Wohnheimzimmer in Spitzbergen. Für ein Semester wird diese Insel im hohen Norden meine Heimat sein. Ich möchte euch mitnehmen auf diese Reise in eine unwirtliche Region zwischen Felsen, Geröll und Eis.  Geprägt von Kohleabbau, Walfang und Pelzjagd, liegt die Insel, die teils russisch und teils norwegisch ist, auf dem 80. Breitengrad, also weit im Polargebiet.

Ein kleiner Leuchttum weist den Weg in die Stadt.