Entschuldigt die lange Auszeit. ich war von Unlust geplagt und grübelte über ein Aufgeben des Blogs nach. Aber heute morgen schneite es und als dann die Sonne auch noch herauskam, musste ich einfach einen kleinen Winterspaziergang machen. Kommt ihr mit?
Im November hatte ich leider wenig Zeit bei Tageslicht (außer an zwei ganz verregneten Tagen, an denen ich einfach keine Lust hatte) und habe daher nur eine Nachtaufnahme vom letzten Vollmond für euch:
Ich gelobe Besserung und reiche evtl. morgen noch eine Aufnahme nach.
„Die Xenophilie (von gr.xénos „Fremd“ und philía „Freundschaft“) bezeichnet eine persönliche oder kollektive Vorliebe für fremde, unbekannte Dinge und Menschen.“ – sagt Wikipedia.
Für die, die mit dem Begriff – so wie auch ich – eigentlich nichts anfangen können. Ich widme diesen Beitrag einem sehr unbekannten Ding, dass auch schon als Motto bei den Magic Letters auftauchte: der Nacht. Der letzte Vollmond bot die Gelegenheit zu Aufnahmen, die Orte ganz anders zeigen, als man sie bei Tag sieht. Auch das machen dieser AUfnahmen ist spannend. minutenlanges Warten, lauschen und schauen.
Nach diesen frühabendlichen Bildern, die um 18 Uhr entstanden, also noch zur blauen Stunde, nun ein paar richtige Mondlichtaufnahmen: Gegen Mitternacht entstanden:
Ihr seht richtig, es war ohne Probleme hell genug zum lesen. Aber alles wirkt um diese Nachtzeit anders als sonst. Ihr werdets Montag im direkten Vergleich noch mal sehen. Diese Stimmung macht selbst den mir so bekannten Koppelsberg ganz fremd. Jeder Baum sieht anders aus, jeder Schatten. Aber dieses „anders“ oder auch fremd, ist es, was mich immer wieder nachts mit Kamera und Stativ nach draußen zieht.
Schon öfters habe ich bei einigen Blogs, die ich lese, vom Projekt 12telblick gehört. Und jetzt fang ich auch an. Irgendwie zwar doof, so mitten im Jahr einzusteigen, aber wer sagt denn, dass der Anfang des Jahres der 1.1. ist? Für die Natur beginnt das Jahr anders. Zum Beispiel mit Früchten, Beeren und allem anderen, was zur Aussaat fallen gelassen wird.
Daher, und aufgrund der Tatsache, dass ich für Exakt 1 Jahr hier wohnen werde, habe ich beschlossen, ab sofort mitzumachen. ERst mal mein Nachtrag für den August, da ich am 31. eingezogen bin:
So, den Kampf gegen die Computerviren hab ich noch nicht beendet, da gibts schon die nächste Aufgabe von Paleica. vielleicht schaff ich’s dies mal ja, die anderen Beiträge anzuschauen.
„schwarz-weiß“ lautet die Aufgabe. zuerst fiel mir dabei ein Farbbild ein, das ich vor einem guten Jahr geschossen habe:
Gut, versuchen wir mal, ein schwarz-weiß-Bild draus zu machen:
Na gut, ich habe auch noch ein richtiges SW-Bild für euch:
Den ganzen Tag hats gestern geregnet. Kurz vor Sonnenuntergang kam doch noch mal die Sonne. also schnell zum See. Dort rollte diese gewaltige Böenwalze heran.
Mit einem Beispiel möchte ich euch zeigen, wie es möglich ist, bei analogen Aufnahmen Anpassungen im Kontrast und der Helligkeit vorzunehmen. Die Methode des Abwedelns kennen die meisten vermutlich aus der digitalen Photographie als „heller machen“ eines Objektes, Nachbelichten als dunkler machen. genauso geht das auch analog. Indem man bei der Projektion des Bildes auf das Papier bestimmte Stellen abschattet, mit der Hand oder einem Gerät, damit diese weniger lang belichtet werden, und damit dunkler werden. Das Wedeln, also ständige Bewegung, ist dabei wichtig, um eine „weiche Kante“ des abgewedelten Bereiches zu erzielen, einen unauffälligen Übergang.
So, was ich heute aber zeigen möchte, ist die Möglichkeit, mit dieser Methode auch Kontraste anzupassen. In der analogen Entwicklung von Bildern gibt es zwei Möglichkeiten, die Kontraststärke, die „Härte“ anzupassen.
Entweder man nutzt für jede Härte ein spezielles Papier, oder man nutzt sog. Multigrade-Papier, bei dem man über Filter im Vergrößerungsgerät die Härte bestimmt. In beiden Fällen wird die Härte als „Gradation“ angegeben. von 0 Extra weich bis 5 Sehr Hart. In manchen Fällen gibt es sogar noch Papier der Gradation 6.
IN meinem Beispiel nutze ich Multigrade-Papier, das Formaspeed Variant 311.
Das hier ist das ursprüngliche Bild.
Mein Ziel war es, die Kontraste im Wasser etwas abzuschwächen, und das Wasser etwas aufzuhellen.
Dafür habe ich eine Maske zugeschnitten:
Mit den beiden halben Masken kann man jeweils einen Bereich abschatten.
Nun kann man beide Bildbereiche unabhängig voneinander belichten.
Im Beispiel dann den Strand wie vorher mit 17Ssekunden und Gradation 3, das Wasser mit 15 Sekunden und Gradation 2 1/2.
Man sieht schon, dass präzises Arbeiten wichtig ist, der schwarze Rand links entstand beim verrutschen mit der Maske. Für den Übergang ist wieder gleichmäßiges abwedeln nötig, damit es zu keiner Stufenbildung kommt. In diesem Fall wurde der Mittelbereich zu stark belichtet, weil ich zu weit außen abgewedelt habe, daher die schwarze Kante zwischen den beiden Bildbereichen.
Im Februar war ich in Lübeck im Günter-Grass-Haus. Auf dem Weg dahin hab ich trotz schlechten Wetters ein paar nette Straßen gesehen:
Hier mal wieder ein tolles Beispiel, wie mans nicht machen soll. Seht ihr die Staubspuren auf dem Bild?
Ich habe erst nach dem nächsten Bild gemerkt, dass die Glasplatte der Maske verdreckt war. meist hab ich mit einer Maske ohne Glas gearbeitet, hatte dann aber einen schönen weißen Rand, den ich hier nicht haben wollte.
Daher die Glas-Kassette, die das Papier an der richtigen Stelle hält.
Nach einer Putz und Reparatur-Aktion entstand dann noch dieser Abzug.
Bilder auf Ilford Delta 100 (mit Rodinal), Abzüge auf Formaspeed Variant (mit N113).