Wollen wir noch einen Abendspaziergang am Deich von Bremerhaven machen?
Mal sehen, was sich am Hafen noch so tut.
Was ist denn da los?
Da sind die Jungs von „Der Gesellschaft“ auf Übungs- und Werbefahrt.
„Die Gesellschaft“ So heißt unter den Fischern und Seglern und anderen, die auf Nord- und Ostsee zuhause sind, die „Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger“ oder kurz „DGzRS“ Markenzeichen dieser nichtstaatlichen Organisation, die in den deutschen Hoheitsgewässern die Aufgabe der Seenotrettung wahrnimmt sind die Seenotrettungskreuzer mit Beiboot „Huckepack“, dem sogenannten Tochterboot.
1865 als Zusammenschuss regionaler Hilfsgesellschaften an der Küste gegründet, retten hauptberufliche und freiwillige Rettungsmänner und -frauen seit 150 Jahren unter dem roten Hansekreuz Menschen von Schiffen und Booten, Inseln und Halligen. Nicht zu vergessen Schwimmer, Surfer, Pferde, Hunde, Seehunde und Rehe, die auch schon aus Notsituationen befreit wurden.
Finanziert durch Spenden und getragen durch Ehrenamtliche zeichnet „die Gesellschaft“ die Unabhängigkeit aus. So fuhren die Schiffe im Laufe des Zweiten Weltkrieges mit unter dem Zeichen des Roten Kreuzes und waren so durch die Genfer Konventionen geschützt. Als überparteiliche, unabhängige Kräfte, die helfen, ohne nach Nationalität und Konfliktpartei zu fragen, also „Tabu“ für die Waffen der Kriegsparteien.
Diese Unabhängigkeit ist bis heute eine Besonderheit in der Seenotrettung. In den meisten Staaten ist diese Teil der Küstenwache, verfügt also als Staatsbehörde über hoheitliche Aufgaben und Rechte.
Viele Küstenbewohner kennen die kleinen roten Sammelschiffchen mit dem Hansekreuz vom Kneipentresen oder Apotheken, Restaurants und der Touristinfo. Die sind es durchaus wert, ein paar Münzen aufzunehmen und nach Bremen in die Organisationszentrale zu schippern, um dort zu Gunsten der größeren Schiffe der Flotte entladen zu werden.