Bis ich dazu komme, die Erzeugnisse meiner Dunkelkammer, die im Moment trocknen und in Arbeit sind, zu scannen, hier ein tagesaktuelles Eichhorn:
Nach Regenguss vor meinem Fenster. Der hat ja wohl ne Meise, meine Blaumeisen im Kasten zu belästigen!
digital und analog – Photographien von Jakob Thoböll
Zu Hause im Plattenbauviertel bin ich immer wieder fasziniert von der Wildnis direkt in er Stadt.
Leipzig ist insgesamt sehr grün durch die Flußauen, die sich durch die Stadt ziehen.
Das Zusammenspiel von Mensch und Natur hat es mir angetan: Die Stadt wurde um die Flussauen herum geformt, alte Schlossparks, Bahndämme und wilde Feuchtwiesen wechseln sich ab.
Vor meinem Fenster steht eine große Linde. In er Umgebung leben viele Krähen. Eine davon kam mich vor ein paar Tagen besuchen:
Was macht man denn, um an den Inhalt dieser Beute zu gelangen?
Mit Schnabel und Krallen wird die Nuss bearbeitet.
Vielleicht hilft eine Astgabel als Schraubstock?
Und richtig: in dem Moment, als ich die Kamera kurz absetzte flog vom Hausdach eine zweite Krähe an und jagt der ersten die Nuss ab. Grmpf.
Jeden Morgen und jeden Abend fahre ich mir dem Rad durch den Park und der Anblick lässt jedes mal mein Herz höher schlagen:
Im Morgennebel taucht der Eichelhäher auf, begleitet mich ein Stückchen, Eisvögel queren meinen Weg und im abendlichen Zwielicht jagt dann der Graureiher Fische direkt neben dem Weg.
Heute bin ich mal extra zu Fuß losgezogen, diese Nachbarn zu photographieren. Den Eichelhäher sah ich nur ganz kurz und von hinten. Zu allem Überfluss schob sich jetzt auch noch eine Wolke vor die Sonne. Doch zur Entschädigung saß auf dem anderen Bachufer: Der Graureiher
Knapp 20 Minuten saß ich ihm gegenüber. Laut Fokusring mit gerade mal 20m Abstand! Mein Sitzplatz war leider so gewählt, dass der Weg zwischen mir und ihm lag. Ich wartete, den Finger auf dem Abzug, auf einen Fischfang oder Abflug, doch im entscheidenden Moment fuhr eine Familie mit dem Rad durch mein Bild.
Doch das Glück ist mir heute hold: er setzt sich auf den nächsten Baum:
Und zur Belohnung bricht jetzt auch noch der Himmel auf.
Manche Spaziergänger kamen nun schon zum zweiten mal an mir vorbei, ohne, dass ich meinen Platz verlassen habe, also musste ich mich langsam mal auf den Heimweg machen:
So schön das Herbstgewand auch ist: Ungefährlich sind Blätter und Schlamm für alle Radfahrer nicht. Aber ich genieße es, dass mein Weg zur Uni hier entlang führt und so lange das Wetter es zulässt, werde ich hier mit dem Rad zur Uni fahren. Die Flußauen machen die Stadt sehr grün, was mir gut gefällt.
Gleich geht die Sonne auf. Schnell aus den Federn und lasst uns sehen, was der Morgennebel freigibt!
So, jetzt erst mal zur Arbeit. Nachher geht noch mal los. Viele Veranstaltungen, Aufräumaktionen und mehr wollen geplant und umgesetzt werden.
Nach Feierabend machen wir noch eine kleine Runde.
Das letzte Abendlicht ist wunderbar für weitere Tier-Aufnahmen geeignet.
„Frühling dringt in den Norden:“ Was das Fahrtenlied über Schweden und Norwegen erzählt (manche ordnen es auch den Weiten Kanadas zu) , beginnt in Schleswig Holstein auch gerade:
Na ja, noch nicht ganz.
als morgendlicher Hauch von Reif.
Der Grünfink über mir singt schon fleißig.
Auch Meise, Graugans Haubentaucher und Buntspecht sind schon wieder zu Gange. Zu so frühem und kaltem Morgen sind sie wacher und schneller als ich.
Na ja, die Elche werden wohl in meinem Traum bleiben müssen. Dennoch (der gerade deshalb) geistert mir dies Lied neben anderen öfters durch den Kopf. Ich träume von Norwegen. Diesen Sommer wirds vermutlich endlich klappen. ich freue mich jeden Tag auf Fjorde und Fjell.
Ich war heute wieder am Adlerhorst. Inzwischen sind die jungen Adlerküken geschlüpft.
Gut zu erkennen sind die mit meiner Aufnahmequalität leider nicht.
Wenn ihr genau hinseht, seht ihr ein weißes Federbällchen.
Zwischendurch habe ich noch einen kurzen Bogen gemacht an den Strand. Davon Sonntag mehr.
Nach etwas wechselhaften Wetterformationen beschloss ich dann, den Ansitz abzubrechen.
Hier saß ich insgesamt heute drei Stunden.
Und wieder saß ich am Adlerhorst an.
Ich saß von 13 Uhr bis 15 Uhr an meinem Stammplatz an der Landstraße, aber der erwartete Brutwechsel blieb aus. ein anderer Photograph saß schon seit 10 Uhr an und sagte, das Weibchen hätte er schon den ganzen Tag nicht gesehen.
Das Männchen blieb also auf dem Nest und wurde sichtlich nervös. Kurz nach zwei (bisher war immer gegen halb zwei Brutwechsel) tönten ein paar Schreie aus seinem Schnabel zu uns herüber, es flog kurz auf und setzte sich wieder.
Ob es an der Krähe lag, die hier über dem Horst steht?
Oder an diesem Raubvogel?
Ich denke, dass der Hauptgrund war, dass er auf sein Weibchen wartete, auf die Ablösung, um endlich wieder raus zu dürfen.
Inzwischen hat der Asphalt die Luft ordentlich aufgeheizt. Mehrere solche Aufnahmen entstanden als ich Raubvögel am Straßenrand photographieren wollte. Die waren einfach nicht ordentlich abzubilden.
Dann hab ich mich zu einem Standortwechsel entschlossen, da die Sonne schon weitergewandert war.
Dabei traf ich diesen Kirschbaum an.
Mitten zwischen Unkraut, heruntergekommenen Schuppen und kahlen Bäumen leuchtet es auf einmal wunderbar.
Mein liebster Bildausschnitt. Leider ist es mir nicht gelungen, den Blendenfleck da oben loszuwerden.
Und ein Buchfink zum Schluss.