KiWo X: de Albertha

1890 gebaut wurde die de Albertha, eine Groninger Seetjalk, in einer Werft nahe Groningen in Auftrag gegeben. Ein schnelles Handelsschiff für die Küstengewässer wünschte das junge Eignerpaar, dass dafür einen gewaltigen Kredit aufnahm.

Das über 80 Tonnen schwere Schiff mit recht niedrigem Mast und daher geringer Segelfläche wurde ohne Motor ausgeliefert und komplett per Muskelkraft bedient.

de Albertha (3 von 3)

 

„Tjalk“, was ist das schon wieder? Tjalken sind Plattbodenschiffe aus Holland. Anders  als  andere Schiffe, die nach unten Keilförmig zulaufen und dann ggf. noch eine Flosse nach unten, ein Schwert oder einen Kiel, besitzen, der gegen seitliche Abdrift schützt, haben die Tjalken einen komplett flachen Rumpf. Daher können diese Schiffe ohne Gefahr trockenfallen, das Niedrigwasser also auf dem dann trockenen Wattboden abwarten. ein Schiff mit einem tiefen Kiel liefe  dabei Gefahr, festzustecken oder umzukippen. Um dennoch Verdriften zu verhindern tragen die  Plattboden-Schiffe sogenannte Seitenschwerter. Das sind die großen Holzbretter auf beiden Seiten, von denen im Bild oben das Backbord-Schwert (Backbord=links) zu sehen ist.

 

  • Baujahr 1891  (Werft E. Smit in Hoogezand)
  • Tonnage 86t
  • Material: Eisen/Stahl
  • Schiffstyp: Groninger Einmast-Seetjalk
  • Länge: 26,50 m (inklusive Klüverbaum 34,50 m)
  • Breite: 5,70 m
  • Tiefgang: 1,10 m
  • Höhe von Wasserlinie bis Mastspitze: 25 m
  • Segelfläche: bis zu 350 m² (Großsegel, Focksegel,
    2 Klüversegel
  • Tauwerk: ca. 1,5 Km laufendes und stehendes Gut

de Albertha (2 von 3)

1975 wurde das nach dem zweiten Weltkrieg in den Dornröschenschlaf gefallenen Schiff wiederentdeckt und mit höherem Mast und längerem Klüverbaum (Stange, die über den Bug nach vorne hinauszeigt und an der die Klüver-Segel befestigt werden.) ausgestattet. Umgebaut zum  Charterschiff finden sich im einstigen Laderaum nun Schlafplatz und Messe für Gäste.

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