Vor einiger Zeit war ich in Mecklenburg-Vorpommern, zu Besuch bei meiner Patentante.
Durch einen Tipp von Christian hab ich hier eine noch passendere Version gebastelt:
Heute habe ich ein paar Bilder von der See vor Rostock für euch:
Dieser kleine Probeschlag in der Warnowmündung hat mich infiziert. Ich MUSS wieder segeln. Zwar sind knapp 15km/h nicht gerade die schnellste Fortbewegung, aber durchaus auch nicht ohne Action. Für Spannung und Spaß müssen es ja nicht die High-Tech-Sportgeräte sein. Bilder sind daher nur in ruhiger Minute entstanden.
Ich hoffe, nachdem ich es in 5 Jahren an der Ostseeküste nicht geschafft habe, einen Segelverein zu finden, das nun am Plöner See im nächsten Jahr zu schaffen.
Erinnert ihr euch an das Rätsel mit den Figuren? Ich war in letzter Zeit mit dem Rad unterwegs und habe noch mehr von den Figuren gefunden:
Komische Sachen sind das. Und wenn man weitersucht,
Dann findet man in jedem Dorf welche. Die Erklärung ist recht einfach. Es geht um das hier:
In jedem Jahr werden in der Region zur Erntezeit die „Korntage“ gefeiert. Zu den vielen Veranstaltungen in diesem Monat rund ums Korn (auch in flüssiger Form) gehört auch ein Wettbewerb: Welches Dorf baut die schönste Strohfigur. Jedes Jahr wieder treffen sich schon im Winter Ehrenamtliche um Pläne und ggf. Stahlskelette zu schmieden. Bis sie zu Beginn der Korntage dann platziert werden, werden die Figuren vervollständigt. Mit dem Rad lassen die sich schön entdecken. Auch anderes rund ums Korn findet sich am Wegesrand. ICh hoffe, ihr begleitet mich weiter:
Und wenn ihr immer noch Zeit über habt, machen wir noch einen schnellen ABstecher zum Strand.
Wollen wir noch einen Abendspaziergang am Deich von Bremerhaven machen?
Mal sehen, was sich am Hafen noch so tut.
Was ist denn da los?
Da sind die Jungs von „Der Gesellschaft“ auf Übungs- und Werbefahrt.
„Die Gesellschaft“ So heißt unter den Fischern und Seglern und anderen, die auf Nord- und Ostsee zuhause sind, die „Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger“ oder kurz „DGzRS“ Markenzeichen dieser nichtstaatlichen Organisation, die in den deutschen Hoheitsgewässern die Aufgabe der Seenotrettung wahrnimmt sind die Seenotrettungskreuzer mit Beiboot „Huckepack“, dem sogenannten Tochterboot.
1865 als Zusammenschuss regionaler Hilfsgesellschaften an der Küste gegründet, retten hauptberufliche und freiwillige Rettungsmänner und -frauen seit 150 Jahren unter dem roten Hansekreuz Menschen von Schiffen und Booten, Inseln und Halligen. Nicht zu vergessen Schwimmer, Surfer, Pferde, Hunde, Seehunde und Rehe, die auch schon aus Notsituationen befreit wurden.
Finanziert durch Spenden und getragen durch Ehrenamtliche zeichnet „die Gesellschaft“ die Unabhängigkeit aus. So fuhren die Schiffe im Laufe des Zweiten Weltkrieges mit unter dem Zeichen des Roten Kreuzes und waren so durch die Genfer Konventionen geschützt. Als überparteiliche, unabhängige Kräfte, die helfen, ohne nach Nationalität und Konfliktpartei zu fragen, also „Tabu“ für die Waffen der Kriegsparteien.
Diese Unabhängigkeit ist bis heute eine Besonderheit in der Seenotrettung. In den meisten Staaten ist diese Teil der Küstenwache, verfügt also als Staatsbehörde über hoheitliche Aufgaben und Rechte.
Viele Küstenbewohner kennen die kleinen roten Sammelschiffchen mit dem Hansekreuz vom Kneipentresen oder Apotheken, Restaurants und der Touristinfo. Die sind es durchaus wert, ein paar Münzen aufzunehmen und nach Bremen in die Organisationszentrale zu schippern, um dort zu Gunsten der größeren Schiffe der Flotte entladen zu werden.
Die Bilder in Bremerhaven entstanden vor einiger Zeit bei einem Bootsausflug mit den Großeltern. Auf dem Ausflug an der Weser haben wir an einer weiteren Stelle zum Übernachten festgemacht. Den Ort verrate ich nicht.
Jedenfalls lade ich euch ein, meinen Opa und mich auf einen Spaziergang zu begleiten.
Quer über den Fluss sieht man einzelne Bauernstellen im Moor. Doch bald verwehrt ein Privatgelände die Sicht aufs Wasser.
Etwas weiter zieht mich etwas magisch an:
So hinterlässt doch keiner ein Werftgelände, dass noch genutzt wird. Leider steht zwischen uns und dem Objekt der Begierde immer noch ein Bauzaun.
Ein Gebäude jedoch schaut durch den Bauzaun. Aber: wir sind nicht die einzigen Neugierigen:
Gut eingerichtet hat der sich im Lagerschuppen!
Von der Neugier gepackt folgen wir weiter dem Bauzaun.
Vor uns stehen Wohnhäuser. zugewuchert aber unbeschädigt. Die TÜV-Plakette auf dem davor stehenden Gerät ist von 2000, nächster TÜV wäre 2002. Fällt euch was auf? Der Zaun ist zuende!
Also schnell hinter den Zaun. Eltern wären sofort am Meckern. Aber: Was macht der Opa? Kommt in aller Ruhe hinterher. Die alten Hallen und Geräte locken sehr.
Bald geben uns erste Schäden die Chance, Einblicke in die Werfthallen zu bekommen. Da aber Zirkuswagen und Landwirtschaftliche Maschinen in den Hallen stehen, sind diese immer noch gut verschlossen.
Was das an dieser Treppe da ist, weiß ich nicht. Aber schaut mal da:
Der Slipwagen, ein Wagen um Boote ins Wasser zu bringen, sitzt auf Schienen. Und da oben ist ne Drehscheibe! Vielleicht hat das Haus mit dem Überblick damit zu tun?
Segelboote passen ja nicht mit gesetztem Mast in die Halle. Daher brauchts einen Kran, um diesen an- und abzubauen:
Inzwischen ließ sich auch mein Opa für das spannende Urbex-Hobby begeistern: Als hier noch Werft und Winterlager war, hatte er hier das Boot liegen. So zog auch er mit einem Knipsographie-Automaten übers Gelände.
Neugierig, wie wir sind fanden wir noch eine Unterkunft: ein Pausen-Container, der einfach vergessen wurde. Welche Schnarchtasse will einem denn hier den A**** aufreißen? Mit ner Metallsäge wird das äußerst schmerzhaft. SO was lässt man doch nicht rumliegen. Ham wir aber genauso gemacht, da’s uns nicht gehört.
Wie eine Hühnerleiter sieht das am Nachbarcontainer aus, findet ihr nicht? Was die Hühnchen für einen Grund hatten, reinzugehen, wüsste ich gern. Da die Tür verschlossen ist, wird die digitale Kamera kurzerhand als um-die-Ecke-Guck-Gerät genutzt. Und schau an: Die Leiter endet direkt über der Duschkabine des Waschraumes. Aha!
Wo das ist wird nicht verraten, sagte ich. Das mit Grund. Die Wohnhäuser scheinen noch möbliert zu sein und sind nahezu unbeschädigt. (Ich habe keinen Zugang gefunden) Daher möchte ich anderen Urbexern nicht den Spaß nehmen, eine unzerstörte Location zu finden, und möchte die Vandalisten abhalten. Die kommen früh genug. Außerdem sind die Hallen noch in Nutzung, dazu möchte ich keine Einbrecher locken. ICh bitte euch also, solltet ihr wissen, wo das ist, dies nciht zu verraten.
Mal wieder ein Volltreffer, liebe Paleica! Kaum bin ich auf dem Aussichtsturm gewesen, so steht das Thema „oben“ fest. Ei Totalausfall des Laptops hielt mich leider von einem Posting ab. Daher gibts jetzt Bremerhaven von oben.
Hoch oben auf dem Atlantic-Hotel in Bremerhaven befindet sich eine Aussichtsplattform. In bis zu 86m Höhe über dem Meeresspiegel bietet sich eine fantastische Aussicht über Bremerhaven.
Die Weser (oben rechts) hat als Tidengewässer einen Höhenunterschied von bis zu 4m. Damit dieser im neuen Sportboothafen nicht so unangenehm spürbar ist, liegt das Hafenbecken hinter einer Schleuse.
Von oben lässt sich einiges erkennen, was man in der Nähe der Wasseroberfläche eher schwerer wahrnimmt. Daher schauen wir uns mal ein bisschen um.
Fest als Restaurantschiff verankert liegt die „Seute Deern“ in Schifffahrtsmuseum. Der hölzerne Frachter von über 50m Länge fuhr als viermastiger Schoner Holz über den Atlantik. Nach dem merkwürdigen verschwinden des Kapitäns während der Fahrt wurde das Schiff verkauft und zur Bark umgebaut.
Verlassen wir das Atlantic-Hotel und ändern wir die Blickrichtung von „von oben“ auf „nach oben“
Der Blick nach oben schadete beim Segeln nie. Wie stehen die Segel? Von wo kommt der Wind? Wie sehen die Wolken aus?
Nach den Sternen navigiert keiner mehr, auch schon zur aktiven Zeit dieser Bark nicht mehr. Mit Jakobsstab und Sextant wurde aber die „Sonne geschossen“, der Winkel zwischen Horizont und Sonne oder bestimmten Sternen bestimmt. Zusamen mit einer genauen Zeitangabe konnte man daraus die exakte Position errechnen, so wie wir heute per GPS.
Nachtrag: Hier gibts alle Projektbeiträge von mir und hier die Aufgabenstellung von Paleica.
So, dieses Schiff nennt sich Bark. Wir hatten schon eine Barkentine, die nur am Fockmast Rahsegel hatte, den Rest in Schonertakelung (Das sind Hoch- oder Gaffel-Segel in Längsrichtung) und eine Brigg, die überall Rahsegel hatte und zusätzlich am Besanmast (das ist der hintere Mast) ein Hochsegel. Hier nun das klassische Windjammerformat, die Bark. mit zwei Masten mit Rahsegeln und am Besanmast dann Gaffel-Segel und zusätzlich den Vorsegeln am Klüverbaum hatte die Bark ein meist ideales Verhältnis von Segeln, die eher mit „Rückenwind“ also auf Vor-dem-Wind-Kurs wirkten (Rahsegeln) und Segeln, die ideal für Kurse mit seitlichem oder sogar schräg von vorn kommendem Wind (Die Gaffelsegel und die Klüver.)
Wer noch mehr sehen will: Christian hat bei der Windjammerparade am Samstag noch Bilder gemacht: ch9x.
Beim größten Segelevent Deutschlands dürfen natürlich auch Die Sportboote nicht fehlen. Da die Regattastrecken aber draußen auf der Außenförde liegen, hab ich hier nur die Segler, die sich in der Förde zeigten.
Eine kleine Rundfahrt wollte ich doch machen, schließlich wäre immer nur der Innenhafen schon längst langweilig geworden. Also warte ich auf die Hafenfähre.
Da kommt sie schon. Das hier ist die „Laboe“ bei der Lindenau Werft in Kiel 1984 gebaut, 300 Passagiere fassend versieht sie ihren Liniendienst auf der Förde.
Länge über alles32,70 m
Breite7,60 m
Tiefgang2,40 m
Zurück gehts mit der nächsten Fahrt:
Die etwas kleinere Schilksee nimmt mich mit zurück Richtung Bahnhof.
Die 1986 ebenfalls bei Lindenau in Kiel gebaute Fähre fasst nur 246 Personen.
Länge über alles
28,06 m
Breite
7,00 m
Tiefgang
2,00 m
Viele schimpften auf die Besatzung der Fähre. Angetrunkene Gäste der KiWo meckerten, wenn die Fähre Verspätung hatte und dann auch noch nicht mehr auf den Rest der Jungessellenabschieds-Truppe warten wollte.
Nicht viel besser wurde das, wenn die Besatzung zwei Anläufe brauchte zum anlegen, weil die Leine nicht genau die Klampe traf.
Die Fährbesatzung steht auf der vollen Förde zur Kieler Woche im Dauerstress und die vielen anderen Fahrzeuge, auf die Rücksicht genommen werden möchte, machen das Fahren nicht einfacher. Fähren, Busbetrieb und Bahn leisten außergewöhnliches zur Kieler Woche. Und diese Leistung gehört gewürdigt. Da kann es auch mal vorkommen, dasss irgendwas nicht so ganz klappt. Und hey, Jungs, ne Ehrenrunde schadet doch nicht.
1890 gebaut wurde die de Albertha, eine Groninger Seetjalk, in einer Werft nahe Groningen in Auftrag gegeben. Ein schnelles Handelsschiff für die Küstengewässer wünschte das junge Eignerpaar, dass dafür einen gewaltigen Kredit aufnahm.
Das über 80 Tonnen schwere Schiff mit recht niedrigem Mast und daher geringer Segelfläche wurde ohne Motor ausgeliefert und komplett per Muskelkraft bedient.
„Tjalk“, was ist das schon wieder? Tjalken sind Plattbodenschiffe aus Holland. Anders als andere Schiffe, die nach unten Keilförmig zulaufen und dann ggf. noch eine Flosse nach unten, ein Schwert oder einen Kiel, besitzen, der gegen seitliche Abdrift schützt, haben die Tjalken einen komplett flachen Rumpf. Daher können diese Schiffe ohne Gefahr trockenfallen, das Niedrigwasser also auf dem dann trockenen Wattboden abwarten. ein Schiff mit einem tiefen Kiel liefe dabei Gefahr, festzustecken oder umzukippen. Um dennoch Verdriften zu verhindern tragen die Plattboden-Schiffe sogenannte Seitenschwerter. Das sind die großen Holzbretter auf beiden Seiten, von denen im Bild oben das Backbord-Schwert (Backbord=links) zu sehen ist.
Baujahr 1891 (Werft E. Smit in Hoogezand)
Tonnage 86t
Material: Eisen/Stahl
Schiffstyp: Groninger Einmast-Seetjalk
Länge: 26,50 m (inklusive Klüverbaum 34,50 m)
Breite: 5,70 m
Tiefgang: 1,10 m
Höhe von Wasserlinie bis Mastspitze: 25 m
Segelfläche: bis zu 350 m² (Großsegel, Focksegel,
2 Klüversegel
Tauwerk: ca. 1,5 Km laufendes und stehendes Gut
1975 wurde das nach dem zweiten Weltkrieg in den Dornröschenschlaf gefallenen Schiff wiederentdeckt und mit höherem Mast und längerem Klüverbaum (Stange, die über den Bug nach vorne hinauszeigt und an der die Klüver-Segel befestigt werden.) ausgestattet. Umgebaut zum Charterschiff finden sich im einstigen Laderaum nun Schlafplatz und Messe für Gäste.