Wir wollen zu Land ausfahren…

...wohl über die Fluren weit.
…wohl über die Fluren weit.

In kleiner Runde sind wir zu einer zweitägigen Wanderung aufgebrochen. Schwer bepackt mit Kameras, Essen und Schlafsäcken kämpften wir vier uns aus dem Tal auf den Gipfelkamm.

Fahrtenlieder wie das hier zitierte beschreiben die Stimmung am besten. Die Freiheit, die es bedeutet nur auf sich angewiesen zu sein, nur seine Schuhe zur Fortbewegung zu haben und nichts als den Himmel über sich.

aufwärts zu den klaren...
aufwärts zu den klaren…

Oft geisterten diese Lieder bei meinen Eltern durchs Haus. Lieder der Pfadfinder, der Bündischen Jugend und der Wandervogelbewegung.

Jetzt singe ich sie erst Recht aus voller Kehle.

Gipfeln der EInsamkeit!
Gipfeln der Einsamkeit!

Eine Grundstimmung, die ich nicht mehr missen mag umgibt solche Wanderungen. Zwischen Abenteuerlust, die Welt zu erobern, einer gehörigen Portion Freiheit, räumlichem Abstand zur städtischen Welt, inhaltlicher Distanzierung von einer Welt, in der alles immer schneller, effizienter gehen muss, die auf Maximierung und Konsum ausgelegt ist, und zu guter letzt Bewunderung der Natur, ein Respekt vor der gewaltigen Größe der Schöpfung, in der wir Menschen klein und unwichtig werden, und die wir im urbanen Raum doch zu bewzwingen suchen und einengen, wo es uns möglich ist.

Lauschen, woher der Sturmwind braust,
Lauschen, woher der Sturmwind braust,

Klar ist auf solcher Fahrt auch unser Ziel höher, weiter zu kommen, doch dies erreicht man nicht mit Konfrontationskurs gegenüber der Natur. letztendlich entscheiden nicht wir , sondern der Berg, wo die Grenze ist, wir müssen uns auf das einlassen, was die Natur bringt.

Schauen, was hinter den Bergen hust,
Schauen, was hinter den Bergen haust,

Diese Landschaft ist mit das unwirtlichste Beispiel das ich bringen kann, aber auch diese besitzt eine wunderbare Ästhetik.

und wie die Welt so weit,
und wie die Welt so weit,
und wie die Welt so weit.
und wie die Welt so weit.

Mit diesem Ausblick in seinen Schlafsack krabbeln, singen, diskutieren, die erträumte Freiheit einfach leben.

Panorama-Schlafplatz-klein

Das ist es, wieso ich solche Reisen mache, als Teilnehmer oder Leiter. Begeisterung wecken – und begeistert werden. Nur so – denke ich kann man Jugendlichen klar machen, dass diese Natur geschützt werden muss. Auch dieser Ort ist – wenn auch noch nicht akut –  bedroht: Auch den Gletscher, dessen Wasserhaushalt die Lebensader der Region ist,  verändert die Klimaerwärmung. Klar: es gab auch schon wärmere Zeiten, auch kältere, der Gletscher wandelt sich auch über Jahrtausende. Aber: So schnell wie heute hat sich das Klima noch nie verändert.

Wenn man genau schaut, sieht man auf jedem Bild, das der Mensch in die Landschaft eingreift. Fast nirgends findet sich diese noch wirklich urtümlich.

 

 

 

5 Gedanken zu „Wir wollen zu Land ausfahren…“

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